ERINNERUNGSTAG 2020! NIE WIEDER!

Zum diesjährigen Erinnerungstag widmete die Schickeria dem jüdischen FCB Mitglied Hugo Railing eine Choreografie in der Südkurve.

MÜNCHNER, VATER, FCB-MITGLIED UND ÄLTESTENRAT

HUGO RAILING – VERFOLGT UND ERMORDET VON DEN NAZIS

Hugo Railing wurde am 14. Mai 1886 in München geboren und wuchs im Stadtteil Lehel auf.

Geneinsam mit seinem Bruder führte er die Firma Hahn & Bach in der Kaufingerstraße 14, ein auf Möbelstoffe und Teppiche spezialisierter Laden, unweit vom Modekaufhaus der Familie Landauer.

1914 trat Hugo Railing der Fußball Abteilung Bayern im Münchner Sport Club (MSC) mit seinem Bruder bei.

Im Mai 1920 heiratete er Hedwig Gumbel, 1921 und 1923 wurden ihre Kinder Margot und Heinz Fritz geboren.

Auch beruflich ging es weiter voran, mit seinem Bruder baute er die Münchner Textildruckerei in Großhadern auf, wo sie bald schon 50 Mitarbeiter beschäftigten.

Zum 25jährigen Jubiläum des FC Bayern wurden die beiden Railing Brüder für Ihre 10-jährige Mitgliedschaft im Deutschen Theater geehrt.

Ab 1928 nahm die Firmenfußballmannschaft von Hahn & Bach an der damals üblichen Privatspielrunde des FC Bayern teil, wodurch auch viele Mitarbeiter Vereinsmitglied bei Bayern München wurden.

Auch Railings Sohn Heinz Fritz trat im Alter von 8 Jahren, kurz nach dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft 1932, dem FCB bei und lief für unsere Schülermannschaft auf.

Hugo und Bruder Siegfried Railing wurden im Juli 1934 für Ihre 20-jährige Mitgliedschaft geehrt und gleichzeitig auch in den Ältestenrat des FC Bayern aufgenommen.

Nach der Machtergreifung der Nazis würde das Familienunternehmen 1938 zwangsenteignet, Hugo Railing schon im Juli 1938 auf Betreiben der Devisenüberwachungsstelle verhaftet.

Es gelang Sohn Heinz Fritz die Flucht nach Bournemouth (England) und der Tochter Margot nach Lausanne (Schweiz) zu ermöglichen.

Die Gestapo deportierte Hedwig und Hugo Railing am 4. April 1942 in das Ghetto Piaski, wo Frau Railing umkam. Im November 1942 wurde Hugo Railing in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und ermordet.

Wir möchten uns an der Stelle von Herzen bei Andreas Wittner (Archiv des FC Bayern) für den unermüdlichen Einsatz in der Erinnerungsarbeit und der jahrelangen Recherche bedanken.

GEGEN DAS VERGESSEN! NIE WIEDER!


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Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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