Für den FC Bayern, seine Mitglieder und Fans beginnt eine aufregende Woche. Am morgigen Faschingsdienstag steht das Champions League Achtelfinal-Spiel bei Chelsea London an und zwei Tage später, am 27. Februar, feiert der Verein seinen 120. Geburtstag.
Was viele Bayernfans wahrscheinlich nicht wissen, ist, dass die Gründung ihres Vereins im Jahr 1900 gerade an einem Faschingsdienstag höchstwahrscheinlich kein Zufall, sondern eher Ergebnis eines „sportpolitischen Ränkespiels“ war.
Die Leitung des MTV 1879 München wählte damals wohl mit Absicht den Abend des Faschingsdienstags als Termin für eine Sitzung im Restaurant Bäckerhöfl, in welcher die Zukunft der abwanderungswilligen Fußballabteilung entschieden werden sollte. Der durchaus hinterlistige Gedanke dahinter war, dass die damals fast ausschließlich aus Künstlern und Studenten bestehende Fußballer- aber auch „feierwillige“ Truppe dem Faschingstreiben den Vorzug vor einer Vereinssitzung geben würde.
Fast wäre dieser Plan auch aufgegangen, denn anstelle der ursprünglichen 17 Spieler, die zugesagt hatten, kamen lediglich 11 Spieler zur Sitzung – das absolute Minimum für eine Vereinsgründung (siehe auch die umgewandelte Gründungsurkunde, die eigentlich ursprünglich eine Zusagenliste dargestellt hatte).

Unter der Führung von Franz John, dem ersten Präsidenten (und Ehrenpräsidenten) des FC Bayern verließ diese kleine Truppe sehr bald die MTV-Sitzung und gründete noch am selben Abend im Cafe Gisela (auch Restaurant oder Weinstube Gisela) den FC Bayern.
