Auch wenn die Frankfurter Eintracht am Donnerstagabend in der Europa League in Antwerpen nach zuvor acht sieglosen Saisonspielen (6 Unentschieden – 2 Niederlagen) den ersten (1:0-)Sieg eingefahren hat, sind die unter Julian Nagelsmann glänzend in das Spieljahr gestarteten Bayern morgen Abend turmhoher Favorit. Tabellenführer in der Bundesliga, Gruppenerster in der Champions League mit 8:0 Toren nach zwei Spielen – besser geht es fast nicht. Und wenn man noch dazu betrachtet, in welcher Art und Weise die neun Siege mit 45:5 Toren in den verschiedenen Wettbewerben nach dem Auftakt-Remis in Gladbach eingefahren wurden, dann sollte der nächste Dreier für den Rekordmeister „unter normalen Umständen“ morgen Abend eher eine Routineaufgabe sein.
Wir blicken auf die gemeinsame Historie der heutigen Gegner
Dass die Gesamtbilanz der beiden Vereine inklusive Oberligazeiten – 125 Spiele – 65 Bayernsiege – 26 Unentschieden – 34 Eintracht-Siege – 245:172 Tore – nicht viel deutlicher zugunsten der Bayern ausfällt, liegt vor allem an der negativen Auswärtsbilanz und der Tatsache, dass Frankfurt in den 18 Jahren Oberliga vor den Bayern anzusiedeln war.
Die Bundesliga-Bilanz alleine fällt wesentlich eindeutiger pro FCB aus: 100 Spiele – 55S – 22U – 23N – 203:123 Tore. Während ein Blick auf die Bundesliga-Auswärtsbilanz des FCB in Frankfurt andeutet, dass man nie besonders gerne in die Mainmetropole gereist ist – 50 Spiele – 14S – 16U – 20N – 64:76 Tore, stützt die Heimbilanz die These, dass Frankfurt grundsätzlich die Punkte kampflos an die Isar schicken könnte: 50 Spiele – 41S – 6U – 3N – 139:47 Tore.
Der letzte Auswärtssieg der Eintracht liegt fast 21 Jahre zurück: Am 18. November 2000 an einem nass-grauen Herbstnachmittag besiegte man den späteren Deutschen Meister und Champions League Sieger mit 2:1 im Olympiastadion. Richtig glücklich machte dieser Coup die Frankfurter nicht: Während sich die Bayern am Saisonende als Meister und CL-Sieger feiern ließen, stieg die Eintracht ab! Die anderen beiden Auswärtssiege in München stammen aus BL-„Urzeiten“: 1966 und 1976.
Apropos „Urzeiten“: Ihre erste Deutsche Meisterschaft gewannen Kurt Landauers Bayern 1932 im Nürnberger Endspiel gegen die Eintracht mit 2:0 (Torschützen Ossi Rohr und Franz Krumm). Und auch der allererste Bundesliga(Heim-)Sieg des FCB wurde gegen Frankfurt errungen: Am 2. Spieltag der Saison 1965/66 gewann man am 21. August 1965 mit 2:0 im Grünwalder Stadion vor 30000 Zuschauern. Rainer Ohlhauser erzielte in jenem Spiel in der 24. Minute auch das allererste Bundesligator des FC Bayern.
Interessant auch, dass – trotz des insgesamt sehr positiven Torverhältnisses pro FCB – die Eintracht die beiden höchsten Siege in diesem Duell erzielte: jeweils mit 6:0 – 1961 in der Oberliga und 1975 in der Bundesliga (höher verlor der FCB auswärts nie in der Bundesliga). Auf Bayernseite bleibt vor allem (neben einigen 5:0-Siegen gegen Frankfurt) das 7:2 im Olympiastadion vom Frühjahr 1981 in Erinnerung. Der Sieg bedeutete eine gewisse Vorentscheidung im Meisterkampf gegen den HSV und kam auf außergewöhnliche Art und Weise zustande: Bis zur 54. Minute stand es noch 0:0, dann fielen in 36 Minuten neun Tore (Bundesliga-Rekord). Paul Breitner schoss drei der sieben Bayerntore, ein Weitschuss in den linken Torwinkel bleibt besonders in Erinnerung.
Die Bayern gewannen das letzte Dutzend BL-Heimspiele seit 2008 gegen die Hessen, die letzten fünf BL-Heimspiele jeweils sehr souverän: 3:0 – 4:1 – 5:1 – 5:2 – 5:0. Darunter noch bestens in Erinnerung: Am 18. Mai 2019 holten die Bayern beim Abschied von Ribéry, Robben und Rafinha mit einem 5:1-Heimsieg gegen Frankfurt am letzten Spieltag der Saison 2018/19 die 29. Deutsche Meisterschaft. (Titelbild)
Dagegen ist die Europapokalbilanz des FC Bayern gegen Frankfurt – aus den UEFA-Cup-Jahren 1977 und 1980 stammend – eine der schlechtesten der Europapokalhistorie des Vereins (negativ getoppt nur durch die verheerende Bilanz gegen Milan): 1 Sieg – 3 Niederlagen – 4:11 Tore.
Tipp FC Bayern Total für die morgige Partie: 3:0 für Bayern