Legendäre FCB-Geschichte – nach dem ersten Sieg gegen Real Madrid ins Europapokalfinale

Der 14. April 1976 war ein ganz besonderer Tag in der Historie des FC Bayern. Auf dem Weg zum Titel-Hattrick im Europapokal der Landesmeister besiegten die Münchner im Halbfinal-Rückspiel nach dem 1:1 in Madrid (FCB-Torschütze Gerd Müller) zum ersten Mal in ihrer Europapokalgeschichte Real Madrid und zogen ins Endspiel gegen AS St. Etienne in Glasgow ein.

Als die Losfee für das Halbfinale des Landesmeistercups die Paarung Real Madrid – FC Bayern München bescherte, war dies das erste Mal, dass die beiden Vereine in einem Pflichtspiel aufeinander trafen – einige (nicht immer) freundschaftliche Partien hatte es schon vorher gegeben. Von einem europäischen Klassiker und der aktuellen Dauerrivalität war man damals noch weit entfernt, obwohl der FCB nach Ajax Amsterdam (1971-73) der erste und auch letzte Klub war, der die bis heute unerreichte madrilenische Serie von fünf Titeln (1956-60) aus den Anfangsjahren des Europapokals ein bisschen gefährdete.

Vor 77.680 Zuschauern im restlos ausverkauften Olympiastadion erwies sich Gerd Müller wie schon im Hinspiel als „Spanienschreck“: Er erzielte beide Tore zum insgesamt ungefährdeten 2:0-Sieg in einem rassigen Fußballspiel.

Das 1:0 in der 9. Spielminute aus ca. 18 Metern – ein sehr ungewöhnliches Tor für das „Strafraum-Schreckgespenst“, und das noch mit Links in den linken oberen Torwinkel.

Das frühe 1:0 durch den Bomber. Franz Beckenbauer und Bernd Dürnberger beobachten gespannt die Flugkurve des Balls.

Das 2:0 in der 31. Minute war dann schon eher „Müller-like“: Auf engstem Raum trickste er Benito und Benito aus und traf per platziertem Flachschuss.

Real Madrids Torwart Miguel Angel chancenlos.
Lamentierende Spieler von Real Madrid. Daran hat sich in fast einem halben Jahrhundert wenig geändert 😉

Souveräne Bayern zogen durch das 2:0 zum dritten Mal in Folge in das Endspiel des Europapokals der Landesmeister ein. Der begeisterte Bundestrainer Helmut Schön meinte zur damaligen Leistung: „Über den Kampf haben sie die Schönheit des Fußballspiels wiedergefunden.“

Einziger Wermutstropfen – aus Fairness-Gründen: Die beiden deutschen Legionäre bei Real Madrid, Paul Breitner und Günter Netzer, wurden von den Bayernfans bei jeder einzelnen Ballberührung gnadenlos ausgepfiffen. Der Paul nahm es den FCB-Fans offensichtlich nicht zu krumm und kehrte zwei Jahre später wieder an die Isar zurück, wo er 1983 seine Karriere beendete. Schon kurz nach dem Schlusspfiff gab es versöhnliche Gesten zwischen Breitner, Müller und Uli Hoeneß (Titelbild).

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: