Wenn es um den Sportvorstand des FC Bayern geht, ist bei den FCB-Fans Irgendwie alles anders … selbst das Verhalten bei Fan-Umfragen: Bei anderen Fan-Umfragen dauerte es immer etwas, bis diese überhaupt beachtet wurden und es gab auch nach mehreren Tagen noch Feedback, dagegen fand die gestrige Umfrage sofort große Aufmerksamkeit, die dann allerdings sehr rasch abflaute. Schon am heutigen Folgetag ist die Beteiligung an der Umfrage komplett eingeschlafen. So ermöglicht dieses Szenario eine sehr schnelle Auswertung.
Der Vergleich mit einer anderen ähnlichen Umfrage
Es ist noch nicht lange her, da fragte FC Bayern Total die FCB-Fans, mit welchen Gefühlen sie in die neue Saison gehen bzw. wie sie die (Titel-)Chancen der Bayern in der Saison 2022/23 einschätzen.
Als Ergebnis kam keineswegs überraschend ein dezenter (40%) bis sehr großer (60%.) Optimismus der Fans zum Vorschein, die Vorfreude auf die neue Saison scheint bei vielen riesengroß. Hier ausführlicher nachzulesen:
In der gestrigen Fan-Umfrage wollten wir wissen, wie (un-)zufrieden die Bayernfans mit der Transferpolitik von Hasan Salihamidzic sind. Eigentlich hätte ein ganz ähnliches Ergebnis herauskommen müssen, denn die (Titel-)Chancen der Bayern sind nicht unwesentlich von der Transfer- und Kaderpolitik der Verantwortlichen abhängig. Wohl personenabhängig ist das Ergebnis der gestrigen Umfrage
ein anderes als man grundsätzlich hätte erwarten können, aber sicherlich kein vollkommen überraschendes, vor allem wenn es auch nicht wenige Antworten wie „Brazzo raus!“ gab.
Ergebnis der Umfrage zu Brazzos Transferpolitik
Während sich fast alle Bayernfans in der Umfrage zu den Titelchancen der neuen Saison positiv bis sehr positiv äußerten, tun dies in der Brazzo-Transfer-Umfrage nur 60%. Und wenn man die (zu) vielen beleidigenden Kommentare dazu zählen würde, welche schlichtweg mangels sachlichen Inhalts nicht zugeordnet wurden, dann wären es wohl noch einmal ein paar Prozentpunkte weniger.
Dass die 0:1-Testspiel-Niederlage gegen ManCity zwischen den beiden Umfragen eine Rolle bei den Ergebnissen spielen könnte, ist unwahrscheinlich. Zumal das Spiel in keinem einzigen Kommentar thematisiert wurde.
Ein insgesamt trotzdem gutes Ergebnis für Brazzos Arbeit
Die auszuwertenden Antworten:
38% der Bayernfans haben sich in der Umfrage für die Bestvariante – Trotz des Abgangs des Weltfußballers ist der Kader stärker als in der letzten Saison. Danke Brazzo, super gemacht! (4) – entschieden. Ein großes Lob von ihnen für den FCB-Sportvorstand.
22% votierten für – Die Transfers für die nächste Saison sind ausgezeichnet, der Kader überragend. Nun liegt es ausschließlich an der Mannschaft und dem Trainerteam, diese optimale Vorarbeit zu vergolden. (3) – ein fast ebenso großes Lob!
26% sind skeptisch nach dem Motto „schaun ma mal“:
Es muss sich erst zeigen, ob seine Transfers wirklich so gut sind, wie diese dargestellt werden. Ich bin noch skeptisch. (2)
14% sehen des FCB sogar (noch) geschwächt in die neue Saison gehen:
Die Transfers sind gut, wenn er aber keinen einigermaßen adäquaten Ersatz für Lewandowski verpflichtet, sind diese nur halb so viel wert. (1)
Mathys Tel wird von den Kommentierenden nicht als ein solcher Ersatz gesehen.
Dieser Kategorie wurden auch Statements wie „Meiner Meinung nach hat sich unser Kader nicht verstärkt gegenüber der letzten Saison“ zugeordnet.
Wäre das Urteil über seine Transfers im Sommer 2020 und 2021 ähnlich – grundsätzlich positiv – ausgefallen, wäre Brazzo sicherlich zufrieden gewesen. Wenn aber die große Euphorie, die seine Transfer- und Kaderpolitik auslösen, nicht in einer entsprechenden Würdigung seiner Arbeit mündet, ist es trotzdem leicht unverständlich bis enttäuschend.
Andere „Auffälligkeiten“ bei den Umfrage-Antworten
Natürlich gab es – wohl auch zu Recht – derartige Statements: „Es ist nicht die Transferpolitik Brazzos. Es ist die Transferpolitik des FC Bayern München, der durch Brazzo vertreten wird.“
Die passende Antwort dazu lieferte unmittelbar ein anderer FCB-Fan: „gemeinsame “Arbeit” der Vorstandsriege des FCB, aber wenn mal “Watt schlecht läuft” wird´s immer dem Brazzo angelastet, unfair, oder?“
Andere FCB-Fans stellten generell den Sinn von Umfragen in Frage:
„Sollen wir jetzt orakeln? Fragt das nach der Saison!“
Die Antwort von FC Bayern Total: Wer Umfragen nicht mag, der muss sicherlich nicht teilnehmen. Man würde sich dann von solchen Verweigerern aber auch einen stillen Boykott wünschen, manche Kommentare sind eben auch schlichtweg unnötig, überflüssig.
Etwas schockiert hat uns folgender Kommentar, zumal er sogar Zuspruch (wenn auch in geringem Maße) fand:
„Wie krank ist unser System geworden, alles wird hinterfragt und durchleuchtet ohne Rücksicht auf Verluste!“
Dies wurde von einem anderen Fan wie folgt ergänzt: „Das Kranke daran ist, dass diese Art Umfragen nur dazu da sind, Leute aufeinander zu hetzen!“
Ein bisschen bleibt einem bei solchen Statements schon die Spucke weg. FC Bayern Total hat sich dann auf eine ebenso kurze wie unerquickliche Diskussion eingelassen, die es allerdings keineswegs wert ist, hier wiederholt zu werden. Was man dabei lernen kann: Man muss IMMER auf ALLES gefasst sein, sei es noch so absurd!
Naja – und dann liest man in diesem Kontext folgenden Kommentar:
„Brazzo hat seine Fehler ergänzt, weil er eben jetzt auch Spieler verpflichtet hat wie Matthijs de Ligt und Sadio Mané. Aber wenn man sehr vieles betrachtet, ist er womöglich auch an einigen wichtigen Abgängen mitschuldig. Angefangen hat der ganze Zirkus eigentlich schon mit Trainer Hansi Flick über David Alaba, Niklas Süle und als letztes Robert Lewandowski. Mir kann auch kein Mensch erzählen, dass langjährige Spieler, die eine Identität des FC Bayern schon mit im Blut haben, auf einmal wegen dem Gehalt wechseln.“
Tatsächlich ist daraufhin eine wenig sachliche Debatte ausgebrochen. War aber das das Ziel dieser Umfrage? Keineswegs! Was Menschen aus Umfragen, aus sachlichen Diskussionsthemen machen, ist kaum kontrollierbar. Am allerwenigsten in den für alle frei zugänglichen Social Media. Dem ursprünglichen Initiatoren aber deswegen irgendetwas Bösartiges zu unterstellen, ist absurd ….