In der gestrigen Champions League Partie zwischen dem FC Bayern und dem FC Barcelona brachte Julian Nagelsmann zur zweiten Halbzeit Leon Goretzka für den bereits gelb vorverwarnten Marcel Sabitzer, vor allem um Barcas Dominanz und ihrem Passspiel mehr Physis entgegenzusetzen. Der Plan ging bestens auf. Nicht zuletzt aufgrund der Einwechslung Goretzkas kippte das Spiel nach der Pause zugunsten des deutschen Rekordmeisters.
Nach der Partie räumte Goretzka im Interview bei Amazon Prime sehr deutlich mit der falschen medialen Darstellung der letzten Tagen auf, wonach er sich angeblich intern beschwert haben soll, nicht sofort wieder ein Startelfkandidat zu sein.
„Ich habe mir eigentlich vorgenommen, nichts dazu zu sagen. Aber ich kann nicht anders. Ich finde, ehrlich gesagt, dass war unter der Woche nicht in Ordnung. Da wurde ein Satz von mir völlig deplatziert benutzt. Wir haben überhaupt gar kein Problem. Ich hab weder mit dem Trainer ein Problem, noch mit dem Fakt, dass ich heute nicht angefangen habe. Ich war sechs Wochen raus, hab dann 90 Minuten gespielt. Dass ich dann, zwei Tage später nicht anfange, ist völlig normal, das wurde mir auch erklärt. Sabi hat super gespielt, die letzten Wochen. Diese ganzen angeblichen Probleme in der Kabine sind derart konstruiert, dass mich das echt geärgert hat. Wir verstehen uns alle super in der Mannschaft, wir sind alle zufrieden und wissen auch, dass wir viele Spiele haben und da jeder mal von Anfang an spielen muss. So wie heute muss es sein: Wenn einer reinkommt, alles geben. Der davor gibt alles. Und dann erreichen wir unsere Ziele alle zusammen.“
Eigentlich alles wie immer: Läuft es einmal beim FC Bayern nicht hundertprozentig rund, startet in gewissen Medien die Suche nach Gründen. Verdachtsmomente, Gerüchte werden unmittelbar und clickträchtig ohne Rücksicht auf Wahrheitsgehalt und Logik platziert. Goretzkas Richtigstellung zeigt das ganze Dilemma auf. Aus einer Mücke wird ein Elefant gemacht, plötzlich hat ein Trainer scheinbar Probleme mit seinem Team, obwohl nur wenige zuvor beide Seiten ebenso klar wie nachvollziehbar erklärt haben, wie gut die Stimmung und das Verhältnis aller untereinander ist. Waren es früher (klare) Niederlagen, die so eine Situation ausgelöst haben, reichen heutzutage offensichtlich schon Unentschieden dazu …