Wie im Märchen – nachdem er im Sommer 2019 als 16-Jähriger aus der Jugend des FC Chelsea ins FCB-Campus an der Schleißheimer Straße gekommen war, explodierte die noch junge Karriere des mittlerweile 19-jährigen Jamal Musiala nahezu. Obwohl sofort sein riesiges Talent zu erkennen war, fiel er in seiner ersten Saison in den Campus-Spielen noch nicht so großartig auf: Über die U17 kam er zur U19 und spielte die Saison bei den FC Bayern Amateuren, welche sensationell die Drittligameisterschaft holten, zu Ende. Hansi Flick erkannte frühzeitig das überragende Talent von Jamal. In der Champions League Endrunde im August 2020 war er ab dem Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea im Kader. Am 1. Spieltag der Saison 2020/21 gab Jamal sein Bundesligadebüt und traf dabei gleich beim 8:0 gegen Schalke 04. Damals der Rekord als jüngster Torschütze in der FCB-BL-Geschichte, mittlerweile von Mathys Tel unterboten.
Mittlerweile ist er Deutscher Nationalspieler, nahm 2021 an der EM teil und ist die große Hoffnung für die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Katar.
Obwohl er früh in dieser Saison bereits einmal verletzt ausgefallen ist, belegt Musiala aktuell in der BL-Torschützenliste (5 Tore) und in der Scorerliste (8 Torbeteiligungen) den zweiten Platz. Den U20-BL-Torjäger-Rekord des FCB, welchen er sich Anfang der Saison von Uli Hoeneß geschnappt hatte, verbessert er aktuell laufend: 17-U20-BL-Tore stehen aktuell auf seinem Konto.
Sein Können, seine Leistung sind überragend. Gestern beim 4:0-Sieg gegen den CL-Teilnehmer Bayer Leverkusen hatte er drei Torbeteiligungen – 2 Assists und das überragende Tor zum 2:0 (Titelbild). Seine beste Spielszene hatte er jedoch nach knapp einer Stunde beim vermeintlichen 4:0 durch Sadio Mané, welches der VAR wegen eines lange vorher passierten Foulspiels von de Ligt kassierte: Er setzte sich schlangenartig auf engstem Raum gegen sechs(!) Leverkusener Abwehrspieler durch und passte dann auf Mané. Die Aktion hatte etwas von Franck Ribéry, Messi oder Diego Maradona … Sensationell, Weltklasse!
Und das Beste an dem Jungen: Er scheint überhaupt keine Starallüren zu haben. Nach Trainingseinheiten schreibt er fast schüchtern eifrig Autogramme oder lässt sich bei Selfies geduldig mit ablichten. Und auch für robuste Abwehraktionen – siehe die gestrige Aktion gegen den deutschen Nationalspieler Demirbay – ist sich dieses Supertalent keineswegs zu schade. Sein Spitzname “Bambi” dürfte somit bald der Vergangenheit angehören.


Geht Jamal diesen Weg so weiter, könnte sehr bald die These widerlegt werden, dass man beim FC Bayern, in der Bundesliga nie und nimmer den Ballon d ´Or holen kann.