… und er so perfekt zum Verein passt.
In einem Interview mit der UEFA im Zusammenhang mit der Champions League-Saison 2022/23 hat FCB-Chefcoach Julian Nagelsmann ausführlich über seine Spielphilosophie referiert und dabei auch deutlich gemacht, wie wichtig diese für die Vereinsverantwortlichen bei seiner Verpflichtung gewesen ist.
Nagelsmann auf die Frage, wie seine Philosophie des Fußballs entstanden ist:
„Als Spieler hat man auf seinen Stationen unterschiedliche Trainer, die jeweils eigene Arten des Trainings anbieten. Diese Einflüsse nimmt man mit. Aber generell ist es wichtig, seine eigene Philosophie zu entwickeln. Man muss daran arbeiten, eigene Ideen zu kreieren und eigene Regeln aufzustellen. Am Ende meiner aktiven Zeit war ich sehr viel verletzt und hatte viel Zeit darüber nachzudenken, wie ich gewisse Dinge als Trainer machen würde. Als ich dann Trainer wurde, habe ich Woche für Woche an meiner Philosophie geschraubt. Das Grundgerüst steht seit meinem ersten Jahr als Cheftrainer in der U19. Die Überschrift ist ‚Spielkontrolle durch hohe Balleroberung und Tempowechsel im Ballbesitz‘.“
Der FCB-Chefcoach auf die Frage, ob er seine Spielphilosophie beim FCB direkt anwenden konnte:
„Die Spieler müssen deine Philosophie am Anfang erst kennenlernen, man selbst muss aber auch die Spieler kennenlernen. Generell bin ich der Überzeugung, dass ein Verein nur dann einen Trainer holen sollte, wenn die Philosophie vorher schon übereinstimmt. Es ergibt keinen Sinn, einen Trainer zu verpflichten, der seine Philosophie gänzlich ändern müsste. Dann wird er niemals zufrieden sein und wird auch nicht so authentisch trainieren und die Spielphilosophie vermitteln können. Bayern München wusste, wofür ich stehe, und hat mich auch wegen meiner Philosophie verpflichtet. So konnte ich den Weg, den ich vorher gegangen bin, auch weiter gehen.“
Der 35-Jährige, welcher schon als Kind FCB-Fan war, auf die Frage, ob dieser Prozess der Philosophieentwicklung irgendwann ein Ende nehmen kann:
„Es ist das Ziel, Perfektion anzustreben, aber man wird sie niemals erreichen. Wenn man mit einer Grundordnung komplett vertraut ist, alles richtig macht, dann kann man eine neue Grundordnung einstudieren und versuchen, die Abläufe so zu verfestigen, dass sie wieder nahezu perfekt sind. Es gibt immer Nuancen, Weiterentwicklungen und Dinge, die man verbessern sollte. Ich fände es eher frustrierend, wenn man nichts mehr optimieren könnte. Dann würde der Job weniger Spaß machen. Herausforderungen sind wichtig im Leben, um daran zu wachsen.“
Auf dass der sympathische Bayerntrainer nie seinen Enthusiasmus verlieren möge und dass seine Spielphilosophie immer nahe der Perfektion von seinen FCB-Spielern umgesetzt wird, nie völlig, damit er seinen Spaß an der Herausforderung nicht verliert! Auf viele erfolgreiche Jahre mit ihm, auf die so lange ersehnte Trainerära an der Säbener Straße!
Wenn man die Aussagen von Herrn Nagelsmann liest, kann man verstehen warum er Trainer bei Bayern München geworden ist.