Das “eiserne Transfergesetz” des FC Bayern – wegen Ribéry eingeführt

Karl-Heinz Rummenigge erklärt in einem Gespräch mit t-online den Unterschied zwischen finanzkräftigen Bundesliga-Klubs wie Borussia Dortmund oder RB Leipzig und dem FC Bayern. Der ehemalige FCB-Vorstandsvorsitzende spricht dabei von einem „eisernen Gesetz“ für Transfers des FC Bayern, das noch heute Anwendung findet.

Die sportliche Dominanz des deutschen Rekordmeisters resultiert natürlich auch aus wirtschaftlichen Faktoren, welche in München gezielt und klug eingesetzt werden. Rummenigge verriet nun, was die Bayern maßgeblich von der genannten Konkurrenz unterscheidet. Besonders ein „eisernes Transfer-Gesetz” zählt dabei zu den bayerischen Erfolgsfaktoren.

Diese Klubs haben eine andere Philosophie, auch aufgrund anderer wirtschaftlicher Voraussetzungen. Bayern München würde nie einen Bellingham oder einen Nkunku verkaufen“, bemerkt die Stürmerlegende des Vereins hinsichtlich der sich anbahnenden Transfers der beiden Leistungsträger aus Dortmund und Leipzig.

Grund dafür ist eine besondere knapp 15 Jahre alte Transfer-Regel der Bayern: „Bei uns gab es immer das eiserne Gesetz: Ein Spieler, der für die Qualität der Mannschaft unabdingbar ist, muss bleiben, auch wenn du dafür das Geld auf den Tisch legen musst. Ich kann auch genau sagen, wann wir das eingeführt haben. Das war 2008, als wir zwei unglaubliche Angebote für Franck Ribéry bekommen hatten: eines aus Spanien und ein quasi unmoralisches aus England. Da haben Uli Hoeneß, Karl Hopfner und ich uns mit Franck Ribéry am Tegernsee getroffen und ihm gesagt: ‚Du kannst dich auf den Kopf stellen, aber du bleibst bei uns. Wir machen dir jetzt ein neues Vertragsangebot und gehen dafür bis an die Grenze des Möglichen.‘ Wir haben einen Transfer damals also abgelehnt und die besagte Regel aufgestellt“.

So schlugen die Bayern für einige Jahre jedes Angebot für Ribéry aus, der in den Folgejahren zur absoluten Vereinslegende aufstieg. Publikumsliebling war er schon von Beginn an. Ribéry blieb beim FC Bayern bis 2019 und wäre – damals 36-jährig – selbst wohl gerne sogar noch länger als Spieler geblieben.

Auch wenn Rummenigge (2021) und Hoeneß (2019) ihre Ämter beim Rekordmeister mittlerweile übergeben haben, gilt die eiserne Transfer-Regel laut Rummenigge auch noch unter der aktuellen sportlichen Führung, was nicht zuletzt am Ehrenpräsidenten Hoeneß liegt. Der Ex-FCB-Vorstandschef untermauert dies mit dem Beispiel Jamal Musiala, den die Bayern „jetzt vermutlich für weit über 100 Millionen Euro verkaufen“ könnten. „Aber finden Sie mal so einen Jungen. Diese Spieler darfst du nicht abgeben. Dafür musst du dann alles Mögliche möglich machen.“

Großartig, so etwas als FCB-Fan zu hören! Als BVB- oder RB-Fan würde ich dagegen gerade in eine Tischkante beißen! 😉

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

3 Kommentare zu „Das “eiserne Transfergesetz” des FC Bayern – wegen Ribéry eingeführt

  1. Das ist ein gutes Transfergesetz, daran können sich halt andere Vereine nicht halten, weil sie auf die Verkaufserlöse angewiesen sind.

    1. Ganz genau so ist es, Anton.
      Für den FCB dürfte das aber am Anfang (2008) auch hart gewesen sein. Aber es hat sich ausgezahlt 🙂

      1. Mit den richtigen Leuten an der Spitze und dem richtigen gespür kann man alles möglich machen, auch unmögliches.

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