Während FCB-Coach Julian Nagelsmann immer wieder betonte, dass Thomas Müller unter ihm weiterhin ein wichtige Rolle spielen würde, gab es in den Medien und unter den Fans zahlreiche Diskussionen um Thomas Müllers künftige Rolle beim FC Bayern. Nicht wenige sahen in ihm nur noch ein Back-Up für Jamal Musiala oder Eric Maxim Choupo-Moting. Und zum Start ins neue Fußballjahr sah es tatsächlich so aus, als hätte der 33-Jährige seinen Stammplatz bei Julian Nagelsmann verloren. Zuletzt durfte der Urbayer – zur Überraschung vieler – jedoch zweimal in Folge starten. Wie BILD-Fußballchef Christian Falk in seinem Podcast Bayern Insider berichtet, haben sich die Teamkollegen für ein Startelf-Comeback von Müller stark gemacht, selbst dessen vermeintlicher Konkurrent Jamal Musiala.
Jamal Musiala oder Thomas Müller? Zum Bundesliga-Restart sah es so aus, als hätte der 19-jährige Youngster die Nase vorne. In Leipzig und gegen Köln erhielt Musiala zweimal in Folge den Vorzug im offensiven Mittelfeld. Gegen Frankfurt und zuletzt im Pokal in Mainz setzte Nagelsmann zur Überraschung vieler auf Musiala und Müller in der ersten Elf. Ein Modell, welches es in Zukunft wohl öfter geben könnte.
Wie Christian Falk berichtet, haben auch die Bayern-Spieler dazu beigetragen, dass der Trainer das Experiment mit Müller und Musiala ausprobiert. Demnach haben sich diese in der Krisensitzung nach dem 1:1 gegen Frankfurt dafür stark gemacht, dass die beiden gemeinsam spielen sollen.
Laut Falk hat sich nicht zuletzt Konkurrent Musiala selbst dafür ausgesprochen, dass Müller wieder in der Startformation stehen solle, der 33-Jährige sorge für die nötige Erfahrung und Stabilität im Mittelfeld. Musiala soll außerdem eingebracht haben, dass er neben Müller seine Kreativität besser entfalten könne.
Das souveräne Pokal-Weiterkommen in Mainz als Maßstab nehmend scheinen Mannschaft und Trainer dabei richtig zu liegen. Vor allem Musiala hat in Mainz an seine überragenden Vor-WM-Leistungen angeknüpft. Sein Coach attestierte ihm auf der heutigen PK sogar eine Weltklasse-Leistung.
Fazit: Das Fußballgeschäft ist natürlich schnelllebig. Beim nächsten nicht so optimalen Spiel wird dieser neue alte Erfolgsplan wieder attackiert und kritisiert. Trotzdem war das ein erstaunliches Vorgehen im Mannschaftskreis im als knallharten Geldpoker verschrienen Profi-Fußball. Um den Teamspirit beim deutschen Rekordmeister müssen sich die Fans wohl keine Sorge machen, speziell Jamal Musiala scheint nicht nur ein Ausnahmetalent, sondern auch ein Ausnahmecharakter zu sein.
Trotzdem wäre es interessant zu wissen, wie das Team dem Opfer dieses Teamplans, Ryan Gravenberch, dieses Szenario schmackhaft gemacht hat … Es wird beim anstehenden anstrengenden Programm aber sowieso damit zu rechnen sein, dass die Bayern mit sehr vielen verschiedenen Spielern und entsprechend angepassten Systemen antreten werden. Bei dieser intakten cleveren Mannschaft mit Taktikgespür sollte einem aber nicht Angst und Bange werden, wenn sie wieder im Flow ist, so wie es jetzt scheint …