Neuer-Interview: Rauswurf? Die Bayern-Bosse reagieren besonnen und geschlossen

Die Aussagen, die Manuel Neuer in seinem von der SZ veröffentlichten Interview von sich gegeben hat, schlagen weiterhin vor allem bei den Fans des Rekordmeisters hohe Wellen. Nach dem Vorstandsvorsitzenden Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic äußerte sich nun auch der Bayern-Präsident Herbert Hainer gegenüber BR24 Sport zu dem heiklen Thema.

Hainer schließt nach dem explosiven Interview von FCB-Kapitän Manuel Neuer eine vorzeitige Auflösung des Vertrags aus. Über eine mögliche Kündigung des fünffachen Welttorhüters: „Nein, überhaupt nicht. Beim FC Bayern München werden wir solche Dinge immer intern klären. Solche Dinge machen den FC Bayern aus und stark.“

Ob Neuer nach einer Genesung seines Unterschenkelbruchs noch als Kapitän tragbar sei, ließ der Bayern-Präsident offen. „Wir werden uns mit ihm zusammen setzen, das alles in Ruhe und professionell aufarbeiten und besprechen. Das Wichtigste ist, dass er gesund wird und wieder spielen kann. Dann sehen wir weiter.“

Die ebenso emotionalen wie brisanten Aussagen des 36-jährigen FCB-Kapitäns kritisierte Hainer jedoch scharf. „Es war für uns unverständlich und auch enttäuschend, dass Manuel Neuer nicht den direkten Weg zu uns gesucht hat, sondern an die Öffentlichkeit gegangen ist. Enttäuscht ist bei mir noch mehr als sauer. Weil ich gedacht habe: Der Manuel ist so lange bei uns, ist so ein toller Spieler, dass er so viel Vertrauen hat und das erst mit uns bespricht.“

Die Bayernbosse treten in dieser Causa sehr geschlossen, souverän und professionell auf. Manuel Neuer wird dabei durchaus etwas vorgeführt, weil er einige dieser Eigenschaften – aus Kalkül oder in der Emotionalität(?) – extrem hat vermissen lassen. Ein Kurzkommentar zu seinem Handeln lautete „Egoist“ – man kann nicht wirklich widersprechen.

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

4 Kommentare zu „Neuer-Interview: Rauswurf? Die Bayern-Bosse reagieren besonnen und geschlossen

  1. Was der Herr Hainer sagt ist zu 99,9% für den Papierkorb. So auch jetzt.

    Sepp Maier hat in sport1.de ein Interview gegeben, in dem er sich klar pro Tapalovic positioniert.

    1. Siehe ich persönlich genau andersherum.
      Tapalovic war ein Hauptbestandteil der ausufernden „Wohlfühloase“ von Manuel Neuer. Durch dessen Unfall kommt das jetzt erst alles ans Licht. Zunächst wurde gegen Nübel geschossen … aber das muss man jetzt ganz anders bewerten.
      Warum wurde mit dem braven „Ulle“ verlängert anstelle dass man sich um den wesentlich besseren Ortega bemüht hätte? Dem „Manu“ wurde vom Verein jahrelang der Allerwerteste gepudert. Damit ist jetzt endlich – Gott-sei-Dank – Schluss.
      Neuer behauptet, dass sich Tapalovic um alle Torhüter gekümmert hat. Die Bosse sagen etwas ganz anderes (durch Nübel bestätigt) – warum gab es bei den hochtalentierten FCB-Junioren-Nationaltorhütern Christian Früchtl und Ron-Torben Hoffmann überhaupt keine Entwicklung?
      Kahn, Brazzo, Hainer, Effenberg, Matthäus etc etc etc sehen das alle ähnlich … Sepp Maier ist eine FCB-Torwartlegende, war ein absoluter Sympathieträger und natürlich Mannschaftskamerad von Bernd „Wipf“ Dürnberger. 😉 Er wird in 3 Wochen 79 Jahre alt …
      Außerdem bzw. PS: https://fcbayerntotal.com/2023/01/21/ein-vergesslicher-maier-sepp-kritisiert-den-fcb-wegen-sommer-transfer-und-campus/

      1. Mit der Wohlfühloase hast Du sicher recht.

        Es fällt schon auf, die „Etablierten“ bekommen seit einiger Zeit Gegenwind. Lewandowski verkauft man, Müller verliert seinen Stammplatz, auf Neuer legt man offenbar keinen größeren Wert mehr. Was bei Alaba war kann ich nicht beurteien. Genau so wenig bei Thiago. Aber auch bei den beiden war die Wertschätzung jedenfalls nicht unendlich …

        Der Sepp ist halt solidarisch mit den Torhütern. Weil die nichts negatives sagen dürfen (Tapalovic würde dann seine Abfindung riskieren), übernimmt er das (er betont ja, dass er beide gut kennt). Aber dass der Sepp so was sagt zeigt schon, dass es intern brodelt.

        Der Eindruck bleibt, dass gerade Machtkämpfe stattfinden. Kahn und Brazzo gegen den Hoeness-Stil, Nagelsmann gegen die Etablierten (bzw. die Etablierten gegen Nagelsmann), Brazzo gegen Spieler, die zu viel fordern (auch bei der Neuer-Vertragsverlängerung gabs ja Zoff). Für mich ist allerdings nicht ausgemacht, dass Brazzo, Kahn und Nagelsmann da am Ende ohne Schrammen rauskommen. Sie haben (mit Ausnahme von Brazzo) auf ihren jetzigen Posten alle noch nicht wirklich was gewonnen. Das kann für sie schnell unangenehm werden …

        ________

        Das alles ändert aber nichts daran, dass die Äußerungen unserers Vereinspräsidenten mal wieder belanglos waren. Den halte ich aktuell wirklich für die größte Fehlbesetzung. 😉

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