Starke Worte: Nagelsmann über das extreme mediale Schwarz-Weiß-Denken beim FCB

Julian Nagelsmanns zweite Saison als Cheftrainer des FC Bayern biegt in die entscheidende Phase ein. In einem Interview mit der Welt sprach er über den enormen Druck, dem er von Anfang an auf diesem Posten ausgesetzt gewesen war.

Der Bayerncoach: “Nach Niederlagen habe ich ein Schamgefühl. Ich bin selbstkritisch und hinterfrage viele Dinge“. Er ist zugleich aber auch “offen für sachliche Kritik“, er reflektiere viel und hat in München “viele Dinge an den Kader, an die Qualität der Spieler, an die Größe des Klubs angepasst“.

Nagelsmann berichtet, wie ihm der gewaltige Druck zu Beginn seiner Amtszeit beim deutschen Rekordmeister zusetzte, obwohl er sich natürlich mental darauf vorbereitet hatte: “Ich habe mir vor meinem Wechsel natürlich gedanklich ausgemalt, was mich als Bayern-Trainer erwarten könnte, und mir dazu auch umfangreiche Informationen geholt. Worauf man sich aber nicht komplett vorbereiten kann: was für ein extremes Schwarz-Weiß-Denken es mitunter gibt.

Dazu nennt er das Achtelfinale in der Champions League gegen Paris Saint-Germain als Beispiel. Letztendlich setzte sich der FCB souverän durch, aber im Vorfeld der Partie war seine Umstellung von einer Vierer- auf eine Dreierkette von vielen Medien und Experten stark kritisiert worden. Nagelsmann: “Danach wurde es als größte Taktik überhaupt gelobt. Die Schnelllebigkeit des Fußballs erlebst du beim FC Bayern im Extremen. Wären wir ausgeschieden, hätten alle gesagt: Katastrophale Taktik von Nagelsmann, warum ließ er Stanisic spielen?” Er lässt sich aber – glücklicherweise – nicht verbiegen: “Jemand, der keine Meinung hat, kommt easy durchs Leben. Ich habe aber lieber eine. Denn ich glaube nicht, dass der ohne Meinung glücklicher ist. Das hat auch wieder mit Mut und vorleben zu tun“.

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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