Die Bayern sind in dieser Saison wahrlich keine Frühstarter, was die Spiele, selbst die Heimspiele, in der Bundesliga betrifft. Im Jahr 2023 gingen der 1. FC Köln und der FC Augsburg sehr früh bei den Spielen in der Allianz Arena in Führung, während die gesamte Bayernmannschaft scheinbar noch in der Kabine oder beim leichten Aufwärmprogramm steckte. Beide Spiele konnten noch (zumindest teilweise – Köln) gebogen werden. Wesentlich fataler ist in dieser Saison, speziell seit dem Restart in 2023, jedoch eine andere Tendenz.
Schon im Herbst kassierten die Bayern gegen den VfB Stuttgart und in Dortmund zwei ärgerliche späte Gegentore, welche ihnen insgesamt vier Punkte kosteten. Der Punkteverlust beim Sechs-Punkt-Spiel beim BVB war besonders bitter. Diese Tendenz setzt sich im Jahr 2023 in fast schon dramatischer Weise fort. Nimmt man die beiden Zu-Null-Siege gegen Bochum und Union Berlin (jeweils 3:0) weg, haben die Münchner in sechs von acht Spielen den letzten Treffer der Partie kassiert.
Lediglich bei den Aufholjagden gegen Köln und in Unterzahl in Gladbach erzielte man das letzte Tor im Spiel. In den anderen sechs Partien kassierte der Rekordmeister immer in Führung liegend den (die) letzten Treffer! Zweimal kostete es den Sieg nach Halbzeitführung (1:1 in Leipzig und gegen Frankfurt), einmal alle drei Punkte nach Halbzeitführung (gestern in Leverkusen). Und letztendlich ließ man dreimal noch den Gegner in den letzten Minuten herankommen: Beim 4:2 in Wolfsburg, beim 2:1 beim VfB und beim 5:3 gegen Augsburg.
Das ist einigermaßen alarmierend! Es sollte definitiv nicht an der mangelhaften Kondition liegen, schon viel eher an der KONZENTRATION. Das muss allerdings ganz schnell behoben werden, wenn man am Saisonende über den einen oder anderen Titel jubeln will!
Titelbild: Wollen die Bayern am Ende der Saison in dieser Form jubeln, muss endlich der Modus in “90 Minuten (plus) Konzentration” umgewandelt werden. Sonst könnte es ein ganz ganz böses Erwachen geben.
Sehr guter Hinweis. Nix getroffen in HZ 2, aber Tore kassiert. Passt ins Bild, dass Bayern die gesamte Saison schon (letzte vielleicht auch?) in HZ 2 deutlich schlechter spielt als im ersten Durchgang.
Vielleicht zerreißen sich die Gegner wieder, wenn es gegen Bayern geht. Jahrelang war doch die Frage nur, wie viel Tore man wohl kassieren wird. Inzwischen ist in jedem Spiel eine Überraschung drin.
Was ist der Grund? Jedenfalls sind die Zeiten, als Bayern Ballbesitzfußball spielte, vorbei (man hat gar nicht mehr die Spieler dafür, jedenfalls nicht im offensiven / defensiven Mittelfeld). Dieser Entwicklungsschritt ist zwar absolut richtig – Ballbesitz als solcher bringt heute nicht mehr viel. Aber mit einem Toni Kroos (ich erwähne den Namen jetzt absichtlich), oder einem Thiago, hätte man gestern 2:0 gewonnen (das 1:0 hätte man gehalten und das 2:0 durch einen Konter gesetzt).
Der Einstellungsunterschied zwischen Champions-League-Spielen und den meisten Bundesliga-Spielen ist schockierend. Wie kann man 7 von 8 CL-Spielen ohne Gegentor beenden, aber in fast jedem BL-Spiel einen kassieren?
Ich glaube auch, es ist ein Konzentrationsproblem. Weiss aber nicht, was es verursacht.