Nach FCB-Revanche: Der SC Freiburg erweist sich erneut als schlechter Verlierer

Kommentar von Petersgradmesser

Als leidenschaftlichem FCB-Fan geht mir das Click-trächtige Medienspiel à la „Arm gegen Reich„, „Gut gegen Böse“ seit vielen Jahren oder eher Jahrzehnten gegen den Strich, nachdem meinem Lieblingsverein permanent die Rolle des privilegierten Bösewichts zugeordnet wird. Dieses Szenario ist nicht selten bösartig, meist aber extrem scheinheilig wie die neueste Auseinandersetzung zwischen den „lieben netten immer guten“ Breisgauern aus Freiburg und den „bösen arroganten“ Bayern erneut eindrucksvoll beweist.

Nach der meiner Ansicht nach für den Lieblingsverein vieler Medien sehr peinlichen Protestaktion vor fast genau einem Jahr, als man ein mit 1:4 ganz klar verlorenes Spiel am grünen Tisch noch drehen hatte wollen, kam es nach der gestrigen 0:1-Niederlage gegen den Tabellenführer aus München erneut zu unschönen Aktionen.

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Was war passiert? Unmittelbar nach dem knappen aber aufgrund einer riesigen Anzahl an hochkarätigen Chancen hochverdienten 1:0-Sieg der Bayern richtete sich ein sichtlich aufgekratzter emotionaler Joshua Kimmich mit einer Jubelgeste an die fanatischen Freiburger Fans, die unter anderem Benjamin Pavard bei jeder Ballberührung ausgepfiffen hatten. Kimmich stand bei dieser Aktion mitten auf dem Spielfeld und ging dabei keineswegs in die Fankurve, wie manche mediale Dokumentation der Szene hätte vermitteln können.

Sofort wurde der FCB-Ehrgeizling von hinten von einem sichtlich angefressenen Michael Gregoritsch verbal und körperlich angegangen. Zur Erinnerung: Der Österreicher war einer der Freiburger Spieler, die durch ihre Schlafmützigkeit das sensationelle Tor von Matthijs de Ligt ermöglicht hatten. Er blieb nicht der einzige Freiburger Spieler, der sich in Sekundenschnelle auf Kimmich stürzte. Es kam zu einer Rudelbildung, in welche fast alle Spieler und viele Betreuer involviert waren. Sämtliche Aggressionen gingen ausschließlich von der Seite der Verlierer aus, die Bayern versuchten, Kimmich zu schützen und unbeschadet in die Kabine zu bringen.

Der erneut aus Bayernsicht und vor allem Kimmichs Sicht (siehe auch Leipzig) wenig glücklich agierende Schiedsrichter Daniel Siebert – in Bayernfankreisen wurden Wetten abgeschlossen, dass er den verweigerten Handelfmeter für den Sportclub gegeben hätte – verwarnte anschließend lediglich den extrem aggressiven Lucas Höler und Kimmich. Für war eigentlich Kimmich? Für eine Jubelszene mitten auf dem Feld nach einem gewonnenen Spiel, bei welcher sich mancher vielleicht provoziert gefühlt haben dürfte, aber er definitiv niemanden beleidigte? Es war übrigens Kimmichs 4. gelbe Karte – bei einer weiteren ist er gesperrt.

Der schon auf dem Spielfeld nach dem Abpfiff Gift und Galle speiende Nikolas Höler legte vor den laufenden Kameras noch einmal nach: „Er soll sich über die drei Punkte freuen und nicht die gegnerischen Fans provozieren! Das ist unsportlich und unnötig!“

Ach ja, du kleines gutes armes Freiburg: Anstelle dass du dich über den Coup des sehr glücklichen Sieges in München gefreut hättest, hast du gedacht, dass dies nun zu einer Art Normalzustand werden würde – und bist bei der mehr als verdienten Niederlage auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Dass bei einer kurzen provokativen Jubelgeste eines gegnerischen Spielers Richtung Fans gleich eine komplette Mannschaft eskalieren muss, zeigt auch nicht unbedingt von starken Nerven und einem fairen Sportsgeist.

Medial steht nun nur Kimmich im Fokus, der sich sogar dafür entschuldigen musste, dass er – nach wiederum zahlreichen Freiburger Provokationen – nach dem Sieg emotional reagierte. Auf der anderen Seite die immer netten guten Breisgauer, denen man durchaus auch einmal einen Golfball an den Kopf des gegnerischen Torwarts verzeiht oder auch eine vom Verein initiierte unsportliche Geste gegen einen anderen Verein (letztjähriges Pokalfinale gegen RB). Was für eine furchtbar verlogene heuchlerische scheinheilige Fußballwelt! Medial – aber auch nicht von wenigen „Fans“.


Titelbild: Matthijs de Ligts Hammer zum 1:0 – den die Freiburger offensichtlich auch nach dem Spiel nicht so richtig verkraftet hatten.

2 Kommentare zu „Nach FCB-Revanche: Der SC Freiburg erweist sich erneut als schlechter Verlierer

  1. Herr Streich mag sich als Philosoph zu jedem Thema in seiner Mundart als sympathisch verkaufen wollen. Dabei ist er am Spielfeldrand eine der unangenehmsten Trainer, der ständig wild gestikulierend Entscheidungen reklamiert. Warum brüllt er nach dem Spiel den bereits ausgewechselten Thomas Müller hysterisch an?? Sorry – das ist ein Selbstdarsteller wie der Coach aus Köln.

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