Gündogan mit großem Lob für die Bayernleistung

Die Bayern machten am Dienstagabend beim Champions League Favoriten Manchester City 70 Minuten lang ein großartiges Spiel, belohnten sich aber nicht für diesen starken Auftritt. Nach dem Spiel gab es aufgrund der 0:3-Niederlage sogar viel Häme und Kritik von den Medien und zahlreichen eigenen Fans. ManCity-Spieler Ilkay Gündogan dagegen lobt die Leistung der Bayern ausdrücklich und gibt in einem Kicker-Interview den großen Warner vor zu viel Euphorie.

Selbst Thomas Tuchel zeigte sich hinterher überrascht darüber, wie oft seine Mannschaft am Dienstagabend im Champions-League-Viertelfinalhinspiel bei Manchester City den Ball hatte – schließlich hatte er unter anderem wegen der erwarteten Dominanz der Gastgeber auf einen Startelfeinsatz von Thomas Müller verzichtet.

Am Ende jedoch fuhr ManCity mit nur 44% Ballbesitz einen 3:0-Heimsieg ein, was auch für die Beteiligten ungewohnt war. Gündogan: “Dass jemand bei uns im Etihad so viel Ballbesitz hat, kommt sehr selten vor. Es hat aber sehr viel Spaß gemacht. Neun von zehn Gegnern spielen sonst immer nur rein auf Konter gegen uns und mauern sich in der Defensive ein.”

Zur Einordnung: In den bisherigen acht CL-Spielen dieser Saison hatte City immer zwischen 59 und 75% Ballbesitz, die nur 59% in Kopenhagen sogar in einer über einstündigen Unterzahl. In dieser Saison besaß Guardiolas Team – in über 40 Pflichtspielen – nur im Premier League Auswärtsspiel (3:1-Sieg) beim Tabellenführer Arsenal weniger den Ball (37%). In der englischen Liga waren es in 21 von 29 Spielen mehr als 60%, in zehn Spielen sogar mehr als 70%, beim CL-Gruppenspiel in Dortmund 73%.

Gündogan warnt – angesichts des Potenzials der Bayern – sein Team: “Das ist genau der Fehler, den wir jetzt nicht machen dürfen: nach dem 3:0 schon an das Finale in Istanbul zu denken”. Allerdings hat er leider auch damit recht: “Was mich aber insgesamt positiv stimmt ist, dass wir gerade gefühlt bei unseren Leistungen am Saison-Peak sind.” Bei den Bayern scheint dies leider – trotz der insgesamt guten Leistung am Dienstag – nicht der Fall zu sein.

Dass aber ein FCB, wenn er sein gesamtes Potenzial ausschöpfen kann, trotz einer 0:3-Hypothek gegen die aktuell beste Mannschaft der Welt im Rückspiel nicht völlig chancenlos ist, zeigen die bemerkenswert vielen positiven Reaktionen auf diese Umfrage: Nur für “richtige FCB-Fans”: Umfrage zum Rückspiel gegen ManCity – FC Bayern Total

Ein Statement sei besonders hervorzuheben. Michael K. auf Facebook: “Wir waren gestern in Manchester, ein fürchterliches Operettenpublikum! Da ist Stimmung ein Fremdwort…. Daher, wenn wir Fans im Rückspiel Vollgas geben, die Mannschaft ein frühes Tor schießt, dann ist alles möglich!”

Deswegen der Appell auf dieser Fanseite: Alle, die am nächsten Mittwoch auf Münchner Seite dabei sein werden, müssen ihr Bestes geben. Von den Rängen muss eine Druckwelle auf die Operettenpublikum-gewöhnten Citizens ausgehen, dass diesen Angst und Bange wird. 1988 gab es für die Bayern im UEFA-Cup das Wunder von Mailand: Nach einer 0:2-Heimniederlage wurde Inter (mit Lothar und Brehme) mit 3:1 aus dem Wettbewerb geworfen. Fast 35 Jahre später wäre ein Wunder von München eine fantastische wundervolle Neuauflage.

PS: Auch wenn beim Wunder von Bern 1954 nur ein späterer Bayernspieler (Karl Mai) und ein anderer (Hans Bauer) auf der Bank (Reservespieler gab es damals noch nicht) dabei waren: Der zeitliche Abstand vom Wunder von Bern zum Wunder von Mailand ist fast auf den Tag so groß wie vom Wunder von Mailand zum erhofften Wunder von München … daraus könnte man doch eine großartige Story machen 😉

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: