Bravo Leroy Sané – moralischer Sieger nach “Kabinen-Zoff”

Nach dem Kabinen-Eklat von Manchester hat der FC Bayern gestern Konsequenzen gezogen. Sadio Mané wird im Bundesliga-Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag nicht im Kader stehen, zudem erhält er laut Medienberichten eine sehr hohe Geldstrafe, angeblich im mittleren sechsstelligen Betrag. Dieselben Medien berichten, dass sich Leroy Sané in der Angelegenheit dafür eingesetzt haben soll, dass der senegalesische Nationalspieler nicht noch strenger bestraft wird.

Das vom FC Bayern nicht näher definierte Fehlverhalten von Sadio Mané scheint bekannt: Laut übereinstimmenden Medienberichten hat der letztjährige Sommertransfer nach dem 0:3 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen Manchester City seinem Teamkollegen Leroy Sané bei einem Streit, der vom Spielfeld bis in die Kabine ging, offenbar ins Gesicht geschlagen.

Wie die Bild und Sport1 unisono berichten, soll Sané dafür plädiert haben, dass Mané seitens der Bayern-Bosse nicht noch drakonischer sanktioniert wird. Der deutsche Nationalspieler will ganz offensichtlich schnellstmöglich und professionell einen Haken unter die Sache setzen. Die beiden Offensivspieler standen am gestrigen Donnerstag an der Säbener Straße wieder gemeinsam auf dem Trainingsplatz.

Während sich Kahn, Brazzo & Co. offenbar auch von der Medienmeute, die diesen Kabinenvorgang auf unglaublich hetzerische Weise ausgeschlachtet haben, treiben haben lassen, diese in der FCB-Geschichte im Verhältnis extrem hohe Strafe auszusprechen, hat Leroy im Nachgang des Streits ganz offensichtlich vernünftig, besonnen und als fairer Mannschaftsspieler gehandelt.

Die Höhe der Strafe ist tatsächlich verwunderlich, bei früheren ähnlichen Aktionen von Kahn selbst (mehrfach!), Lothar Matthäus (der dazu natürlich wieder seinen Senf geben musste), Bixente Lizarazu, Arjen Robben und Franck Ribéry waren diese nicht ansatzweise so drastisch ausgefallen.

Auffallend ist zudem schon wieder, wie gut der Boulevard über alle Vorgänge im Hintergrund – so auch das positive Einschreiten Leroys für Sadio – Bescheid weiß. Die Frage, wer der sog. Maulwurf beim FCB ist, sollte längst überholt sein von der Frage “Wie viele Maulwürfe gibt es beim FCB und stört das nach Nagelsmann eigentlich niemanden mehr”?

8 Kommentare zu „Bravo Leroy Sané – moralischer Sieger nach “Kabinen-Zoff”

  1. Ich schlage vor, in der Bayernkabine werden Videokameras installiert und ein Livestream wir gestartet. Aber nicht nur an Spieltagen, sondern auch vor während und nach den Trainingseinheiten.
    Dann müssen sich die Maulwürfe nicht mehr Sorgen um ihre “Tarnung” machen und jeder kann sich selbst ein Bild machen, was gerade passiert.

  2. Jetzt hat sich sogar der Ex-Löwe und aktuelle DFB-Integrationsbeauftragte Jimmy Hartwig geäußert:

    https://www.welt.de/sport/fussball/video244805446/Kabinen-Pruegel-beim-FC-Bayern-Ex-Profi-Jimmy-Hartwig-sagt-Sane-sei-auch-kein-Heiliger.html

    Die hellste Kerze auf der Torte war der Jimmy noch nie. Und ganz sicher kein Freund des FC Bayern. Aber eines muss auch klar sein: Wenn schon so über unseren Verein gespöttelt wird wie von ihm jetzt, müssen sich bei uns einige zusammenreißen.

    1. Grauenvolles Niveau. Bezeichnend für unsere Gesellschaft. Hartwig war früher als Spieler vom geistigen Niveau so etwas wie ein “Maskottchen”, aber seine Aussagen nie richtig ernst zu nehmen, ebensowenig in den Anfangsjahren von DSF oder anderen Biertisch-Niveau-Formaten.
      Auch bezeichnend für den DFB ist, dass er dort so eine nicht unwichtige Funktion hat, ist da die Hautfarbe das einzige Kriterium? Keine anderen Skills vonnöten?
      Dass er gespöttelt hat, ist mir nicht aufgefallen. Habs aber auch nicht ganz bis zum Ende ertragen.
      Das Thema kam gestern übrigens auch den den deutschen Hauptnachrichten. Wenn D sonst keine Probleme hat …

      1. @ Comeback: du hast am Ende auch keineswegs etwas verpasst, es ist eher noch schlimmer geworden.
        Keine Ahnung, ob Hartwig (noch) in München lebt, vom FC Bayern hat er definitiv nicht die geringste Ahnung. Wenn so jemand über den Verein “spöttelt” (konnte ich allerdings auch nicht wirklich feststellen), dann grinst man nur (mitleidsvoll)… “Fußballexperte” … 😉 einer mehr oder weniger …

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