In dieser Saison spricht niemand mehr – national wie international – vom legendären Bayerndusel oder Bayernbonus. Dass es beides nie wirklich gab, spielt keine Rolle. Ersatzweise werden der deutsche Rekordmeister und seine Fans nun damit gequält, dass der FCB nach dem dritten Ausscheiden in Folge in der Champions League kein europäisches Spitzenteam mehr sei bzw. international gar den Anschluss verpasst hätte. Dem gut informierten FCB-Fan ringt das maximal ein müdes mitleidvolles Lächeln wegen der völlig falschen Einschätzung des Sachverhalts ab.
Es gibt beim Maßstab, wie gut die Leistungen eines Teams im europäischen Vergleich über ein bis fünf Jahre waren, eine allgemein anerkannte völlig objektive Tabelle des europäischen Fußballverbands: Die sog. Teamwertung der UEFA-5-Jahreswertung. In dieser ist der FCB aktuell ganz knapp hinter dem Spitzenreiter ManCity auf Platz 2. In der Wertung der letzten vier Jahre sogar (noch) Erster und in dem Zeitraum, in dem der Rekordmeister angeblich die Tuchfühlung zur absoluten Spitze verloren hat (3 Jahre) sogar auch noch Dritter. Einem Bronzemedaillengewinner bei internationalen Turnieren, Olympischen Spielen die Spitzenklasse, ob auf Welt- oder Europaniveau abzusprechen, zeigt lediglich von absoluter Unkenntnis der Sachlage.
Übrigens: Wäre der CL-Viertelfinalgegner des FCB nicht gerade ManCity gewesen, sondern z.B. Chelsea (immerhin BVB-Bezwinger), Benfica, Milan, Napoli oder Inter (zweimal 2:0 für Bayern in der Gruppenphase), dann würden wir uns jetzt ziemlich sicher über eine Halbfinalteilnahme (= dann wohl Spitzenklasse) freuen. Auch Real Madrid wäre im Viertelfinale wohl ein wesentlich angenehmerer Gegner als Guardiolas Truppe gewesen.
Der Bundesligatabellenführer ist auch 2023 definitiv ein europäisches Spitzenteam!