Dass sich medial Häme über den FC Bayern ausschüttet, wenn er in der Champions League ausscheidet, ist nichts Neues. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass man das in zwei Spielen absolut auf Augenhöhe mit der aktuell weltbesten Mannschaft tat. Neu ist, dass nach solchen Niederlagen eine Aussage eines norwegischen(!) Sportjournalisten, der in keinster Weise als FCB-Experte gilt, ausreicht, um den Bayernboss, den FCB-Vorstandsvorsitzenden, aktuell Oliver Kahn, anzuzählen. Angeblich hätte Jan Aage Fjörtoft diese Informationen aus sicheren FCB-Quellen.
Man könnte vielleicht behaupten “die Geister, die ich rief” oder von Karma sprechen, denn bis zu der unsäglichen Nagelsmann-Entlassung vor vier Wochen haben Kahn, aber auch Sportchef Hasan Salihamidzic in dieser Saison sehr viel richtig gemacht, um sich dann mit einer unnötigen Aktion alles einzureißen. Dass ihm nun eine Entlassung auf eine ähnliche Art wie bei Julian Nagelsmann drohen soll, noch dazu durch diejenigen (FCB-Aufsichtsrat), die die Trainerentlassung mitgetragen haben, wäre ein starkes Stück.
Dennoch häufen sich die medialen Gerüchte, denen zufolge es bereits konkrete Überlegungen beim FCB gäbe, sich vorzeitig vom Vorstandsvorsitzenden zu trennen. Es werden sogar schon erste Kandidaten für die Kahn-Nachfolge gehandelt.
Nun hat sich der Titan gegenüber der BILD selbst zu Wort gemeldet und deutlich gemacht, dass er sich mit den aktuellen Spekulationen nicht wirklich beschäftigt: “Ich verschwende im Moment nicht eine Sekunde daran, mir über meinen Vertrag Gedanken zu machen, es geht immer um den FC Bayern”.
Der 53-Jährige macht deutlich, dass er mit der aktuellen sportlichen Entwicklung nicht zufrieden ist und der komplette Verein sich hinterfragen muss: “Die sportlichen Ergebnisse, die wir zuletzt abgeliefert haben, entsprechen nicht unseren Erwartungen. Das Ziel ist es, den FC Bayern wieder genau dorthin zurückzuführen, wo er hingehört: An die Spitze in allen Wettbewerben. Dafür werden wir jeden Stein umdrehen.”
Vertraglich ist der CL-Sieger von 2001 noch bis Ende 2024 an den FC Bayern gebunden. Dennoch behauptet die BILD, dass ein vorzeitiges Ende als Vorstandsboss nicht ausgeschlossen sei. Ob sie dieses Mal richtig informiert ist, wird sich zeigen. Der FCB-Präsident Herbert Hainer dementierte gestern die medialen Spekulationen. Er müsste es eigentlich bestens wissen, ist er doch der Vorsitzende des Gremiums, welches Kahn angeblich absetzen möchte – des FCB-Aufsichtsrats.