Die Überschrift hätte auch lauten können: “Das spezielle Krisen-Management des Mario B.” Nachdem sich zuletzt die FCB-Chefkritiker Hamann, Matthäus, Babbel und Effenberg zu Wort gemeldet hatten, musste der frühere Super-Mario in seinem Podcast “Basler ballert” natürlich nachlegen. Dabei geht er speziell mit dem Krisen-Management seines früheren Mannschaftskollegen Oliver Kahn sehr hart ins Gericht.
Basler ballert bzw. poltert: “Das sind Aussagen, die man auch im Kindergarten loswerden kann. Es ist weder Fisch noch Fleisch. Du musst ein Anführer sein. Ich kann nur an Uli Hoeneß erinnern, der dann nach so einem Spiel in die Kabine geht und völlig die Nerven verliert und komplett ausflippt“.
Das hat der Mario tatsächlich gesagt – “… völlig die Nerven verliert und komplett ausflippt“!!! Eine interessante Therapie bei einer völlig verunsicherten Mannschaft!
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Weiter kritisiert der von Hoeneß im November 1999 wegen Disziplinlosigkeiten (u.a. Wirtshausprügeleien) aus dem Verein geworfene Basler Kahns Körpersprache. Dieser könne “nicht in die Kamera schauen, er schaut immer auf den Boden, auf die Wolken, ich weiß nicht, ob er jemanden sucht. Die Außendarstellung von Oliver Kahn finde ich katastrophal“.
Der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern führe “ein Geschäft. Bayern ist auch ein Wirtschaftsunternehmen. Er betreibt es. Ich glaube, ihm fehlt etwas. Du kannst ihn nicht richtig beurteilen. Er ist seit zwei Jahren hier. Er hatte ein, zwei Jahre Trainingszeit bei Uli Hoeneß und Karl-Heinz-Rummenigge Ich denke, er sollte mit Kalle oder Uli sprechen.“
Verständnis zeigt Basler dagegen für den neuen Bayern-Trainer Thomas Tuchel und dessen Maßnahme, den Spielern nach der 1:3-Klatsche in Mainz drei Tage frei zu geben: “Ich denke, es ist in Ordnung, den Spielern einen, zwei oder drei Tage freizugeben, um etwas anderes zu sehen und vom Fußball wegzukommen. Man muss sagen, in München brennt es wie die Hölle. Du kannst die Jungs ruhig mal gehen lassen“.
Weiter: “Ich stimme vielen Leuten zu, die sagen, was kann Tuchel für diese Krise? Der FC Bayern hat im Grunde alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden kann, aus der Not heraus, aus welchen Gründen auch immer, versucht, etwas zu ändern, was völlig rückwärts gelaufen ist. Nach dem, was sie die letzten Wochen getan haben, haben sie es nicht verdient, deutscher Meister zu werden.”
Wäre der Mario doch auch in seiner Spielerkarriere so konsequent und hart zu sich selbst gewesen. Er wirkte selten fit, rauchte und trank auch ganz gerne – und flog nach seinen 3 1/2 erfolgreichsten Spielerjahren (1996-1999) wegen diverser Disziplinlosigkeiten aus dem Verein. Uli Hoeneß hatte damals nach einer Wirthausprügelei in Regensburg genug von Baslers Eskapaden. 1998 wurde der Mario auch in Trapattonis Wutrede explizit erwähnt, übrigens nutzte diese final auch nichts. Bayern wurde am Ende Vizemeister hinter Kaiserslautern.
Titelbild: Basler erzielt das 1:0 im CL-Halbfinale 1999 gegen Dynamo Kiew. Ein sensationelles Tor – sein bestes Spiel für den FCB, in welchem er auch einmal kämpfte und rackerte, was zu selten bei ihm vorkam.
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