Bayern-Bashing – jetzt auch noch der Maier Sepp!

Kommentar von Petersgradmesser

Der Bild-Sport-Chef Christian Falk hat in seinem Podcast bereits auf dreiste Art und Weise stolz kundgetan, dass man an der Säbener Straße und im Bayernumfeld auf ein ganzes Netzwerk an Maulwürfen zugreifen kann. Nicht so viel anders sieht es mittlerweile mit den medial ausgeschlachteten Meinungsäußerungen von Ex-Spielern des Vereins aus. Selbst solche, die dem Verein gegenüber lange Zeit loyal waren, werden nun mit sehr kritischen Tönen wieder ausgegraben, darunter der fast 80-jährige Sepp Maier.

So meint heute Sport1Ikone rechnet ab: „Bayern wieder darauf reingefallen“Sepp Maier geht mit den Kadermachern des FC Bayern hart ins Gericht.

In dem Beitrag kritisiert der Sepp die Kaderzusammenstellung des FCB scharf: „Was haben die denn für einen Kader beieinander? Bei Sadio Mané hieß es: ein super Deal. Bei Sané hieß es: ein super Deal. Aber glaubst du wirklich, dass Pep Guardiola einen super Spieler für 50 Millionen Euro verkauft? Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt? Nein, die lassen keinen super Spieler ziehen. Bayern war da mal wieder nicht schlau, ist wieder darauf reingefallen. Sie haben Spieler geholt, die woanders nicht mehr gebraucht wurden.

Sepp, mein früheres Idol: Selbst wenn ich mir deine Statements zehnmal durchlese, finde ich nichts Sinnvolles darin! Zum einen hört sich das an, als wäre der FCB seit Jahren erfolglos unterwegs. Zum anderen: Bei welchen anderen Spielern ist man denn auf ähnliche Weise „darauf reingefallen„? Die Transfers haben eine gewisse Ähnlichkeit mit denen von Mark van Bommel (2006 von Barcelona, dann FCB-Kapitän), Franck Ribéry (2007 von OM) und Arjen Robben (2009 von Real Madrid) … woanders nicht mehr gebrauchte FCB-Klublegenden!

Der Sepp sieht auch ein grundsätzliches Problem. Zu viele aktuelle Spieler des Bundesliga-Spitzenreiters würden sich nicht mehr wie einst mit dem Verein identifizieren, Ausnahmen Thomas Müller und Manuel Neuer.

Die zwei spielen schon ewig in München, die dürfen „Mia san mia“ sagen. Ich weiß nicht, ob mia san mia noch zeitgemäß ist. Früher war das anders. Es hat mit Identifikation zu tun, mit Treue und Demut gegenüber dem Verein. Und auch mit einem gewissen Selbstvertrauen.“ Nur „vielleicht noch Joshua Kimmich“ könne das oft zitierte Motto des Klubs auch für sich beanspruchen, denn „ich muss auch zu diesen Wörtern stehen“. Heißt im Umkehrschluss: Ein Großteil des aktuellen Bayern-Kaders lässt in Maiers Augen das ureigene Bayern-Gen vermissen.

Sepp, was meinst du damit? Die letzten 10 Jahre waren wohl die erfolgreichsten der Vereinsgeschichte. Und auch 2022/23 ist man drei Spieltage vor Saisonende an der Tabellenspitze. Ganz im Gegensatz zu dir, Franz, Gerd & Co in den Jahren zwischen 1974 und 1979. Nach dem maximalen Erfolg 1974 – dritte (nicht zehnte!) Meisterschaft in Folge, Landesmeistercup, Weltmeister – ist man in der Bundesliga ohne Motivation auseinander gebrochen. Die Saison 1974/75 startete mit einer saftigen Blamage bei den Offenbacher Kickers – 0:6! 1974/75 und 1977/78 befand man sich zwischenzeitlich in ABSTIEGSGEFAHR! Alles schon vergessen? Die aktuellen Bayern sind zwei Klassen besser als die deiner letzten drei FCB-Jahre von 1976-79.

In Sepp Maiers FCB-BL-Zeit – 14 Jahre von 1965 bis 1979 – holte der FCB vier Meisterschaften, nur bei zwei Triumphe hatte man mehr als 70 Punkte: 1971/72 und 1972/73 satte 79 Punkte – bis 2012 BL-Rekord. Aber zwölfmal blieb man unter der 70-Punkte-Grenze. Die aktuellen Bayern stehen drei Spieltage vor Schluss bei 65 Punkten – und können (müssen) noch 74 Punkte erreichen. Der FCB-Punkte-Schnitt in der „Maier-Ära“ betrug übrigens gerade einmal 66 Punkte … und heute meinen die Medien, dass das Titelrennen ein „Schneckenrennen“ sei …

Das „Mia san mia“ gabs übrigens in der Zeit von Franz, Gerd & Sepp noch gar nicht. Das ist ein abgekupferter Werbeslogan, nachdem sich Kalle Rummenigge von Barcelonas „Mes que un club“ so begeistert zeigte.

PS: Es tut weh, wenn die (FCB-)Helden der eigenen Kindheit sich zum Kasperl machen, nur weil es in das Konzept der Boulevardmedien passt! Bitter, ganz bitter …


Titelbild: Der Sepp bei der Denkmal-Enthüllung von Kurt Landauer am 19. Mai 2019 – links neben ihm sein ehemaliger Mannschaftskollege Franz Bulle Roth, Vor ihm Kalle Rummenigge, Landauer-Neffe Uri Siegel (+), mit Hut: Willi O. Hoffmann – „Champagner-Willy“ (+), Ludwig „Wiggerl“ Landerer, Peter Grosser (+).

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

6 Kommentare zu „Bayern-Bashing – jetzt auch noch der Maier Sepp!

  1. ziemlich viel „bashingbashing“ hier auf dieser seite. setzt euch doch mal mit den aussagen auseinander! in einigen dingen hat der sepp recht finde ich. und dass beide spieler recht „billig“ aus der premier league in die bundesliga wechseln kann man ja zumindest mal hinterfragen, wenn die leistung wie derzeit sehr schwankend ist. bitte nicht immer gleich die bashingkeule rausholen!

    1. Die Seite sollte es auch euch älteren Jahrgängen (dem Sepp und dann wohl auch dir) plausibel gemacht haben, warum die Argumentation vom Sepp ein ziemlicher Schmarrn ist … Sané und Mané haben ihre eigenen Geschichten – wie auch über 10 Jahre zuvor Robbery, als sie nach München kamen.
      Der Sepp hat auch nicht „hinterfragt“, sondern „abgewatscht“ … verbal ist so etwas einfach „Bashing“…gabs zu deiner (eurer) Zeit noch nicht. Ist jetzt populär – in der Umsetzung, aber auch als Wort.
      PS: Hattest du mal was mit dem Sepp? (Frage im Namen deines Ehemanns 😉 )

    2. Wir verstehen deine Kritik nicht so ganz.
      Wir haben uns doch sogar ausführlichst mit den Aussagen vom Sepp Maier auseinander gesetzt. Sie sind schlichtweg nicht zutreffend.
      „Bashing“ ist einfach „Bashing“ und davon gibt es aktuell (nicht nur im Dunstkreis des FCB) schlichtweg viel zu viel. Das nervt und wird auch weiterhin so (korrekt) beim Namen genannt.

  2. Leider hat der Sepp nicht so ganz unrecht.

    Bayern hat bis vor kurzem teilweise überragende Transfers gemacht – und zwar fast immer für „kleine “ Ablösen (Kimmich, Davies, Coman, EMCM, ja, auch Gnabry). Oder auch Mandzukic und Perisic – vielleicht nicht die grandiosen Supertechniker, aber genau die Mentalitätsspieler, die den Unterschied machen können. Da sieht man, was das Bayernscouting draufhat, wenn man es lässt.

    Seit einiger Zeit mehren sich die Transfers, wo man sich fragt: Warum – wo soll der spielen, warum grad der, braucht man den wirklich auch noch? Mit Hummels gings los, danach James und Coutinho, jetzt Sane und Mane. Bei allen diesen Spielern habe ich den Verdacht, dass es nicht allein sportliche Gründe waren, warum sie geholt wurden. Und deswegen steckt der Karren aktuell nun mal im Dreck.

    Auch wenn ich den Mane gut leiden kann, bringt er dem Verein leider nicht viel mehr als damals Papin, Kostadinov oder Johnny Eckström. Mit denen ist man schon vor 30 Jahren „reingefallen“.

  3. Da sagt der tatsächlich über den Mané Transfer: „Oder dass Jürgen Klopp einen super Spieler gehen lässt?“
    Hallo HALLO!
    Komischerweise hat sich der Sepp NIE zuvor in so was eingemischt, solange ich zurückdenken kann.

  4. Auch hier können wie auf Facebook Kommentare gelöscht werden, wenn sie nicht gewisse Grundregeln einhalten.
    @ Comeback: Dein Kommentar ist schon sehr provokativ, grenzwertig. Gelbe Karte.
    Der darauffolgende Kommentar war dann völlig daneben – und da die Person – selbst völlig ohne sachlichen Inhalt – die Seite sowieso meiden wollte (das Beste für ALLE!), ist der Inhalt gelöscht worden.
    Warnung an alle (auch die Stammleser und -schreiber)!

    PS: Bevor man lospoltert, lohnt es sich immer, den Text noch einmal genauer durchzulesen. Häufig kommt es völlig unnötig zu emotionalen Ausbrüchen, weil der Beitrag nicht richtig (genau) gelesen wurde.

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