Die Bayern spielen gegen S04 groß auf – aber kein fairer Umgang mit Sadio Mané

Kommentar Petersgradmesser

Gegen die mit viel Selbstvertrauen angereisten Schalker (drei Siege in den letzten vier Bundesligaspielen) spielten die Bayern beim 6:0-Kantersieg seit längerer Zeit endlich wieder einmal absolut Meister-würdig auf. Fast sämtliche Tore hatten das Gütezeichen Extraklasse – auch die Vorarbeiten: Sanés bei Müllers 1:0, Cancelos bei Gnabrys 3:0, natürlich Musialas bei Tels 5:0 und dann war da noch Manés Traumvorlage zu Mazraouis 6:0, welche leider in den Spielzusammenfassungen und -berichten nahezu untergegangen ist.

Als Sadio Mané in der Nachspielzeit auf überragende Art und Weise Benjamin Pavards scharfen vertikalen Pass auf Noussair Mazraoui weiterleitete und der dann wie aus dem Nichts mutterseeelenalleine auf das S04-Tor zulaufen konnte, hoffte ich als Stadionbesucher noch in der Szene, dass Nous endlich sein erstes FCB-Tor erzielen wird, aber eigentlich noch mehr, weil die direkte Weiterleitung, der Assist von Mané Weltklasse war. Balsam auf die Wunden des senegalesischen FCB-Nationalspielers. Er musste zuletzt sehr viel erdulden – von Medien- und Fanseite. Über diese Vorlage würde noch zu sprechen sein: Seht her, der Sadio kann es doch (noch)! Solche Assists sind selbst beim FCB nicht alltäglich.

Nous verwandelte sehr souverän – aber dann kam schon die erste kleine Enttäuschung im Stadion. Normalerweise erwähnt der FCB-Stadionsprecher Stephan Lehmann bei außergewöhnlichen Vorlagen (speziell in außergewöhnlichen Situationen) immer den Assistgeber – “nach schöner / wunderbarer Vorlage von …” Am Samstag jedoch nicht – keine Ahnung, ob bewusst oder unbewusst, er tat es nicht. Sadio(s geschundener Fußballerseele) hätte es sicherlich gut getan.

Aber nicht nur Lehmann vergaß Sadio. Keine der Spielzusammenfassungen – in TV und in geschriebener Form – erwähnte die Außergewöhnlichkeit dieser Aktion. Für uns, die wir im Stadion ob der Weltklasse schier ausgeflippt sind, ziemlich unverständlich. Aber wohl normaler Umgang mit dem 31-Jährigen in Deutschland. Es wäre fast schon ein Wunder, würde er über die Saison hinaus in München bleiben …

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