Legendäre FCB-Geschichte – 1998 endlich wieder Pokalsieger!

16. Mai 1998 – zwölf Jahre nach dem letzten Pokalsieg standen die Bayern endlich einmal wieder im Finale in Berlin! Der Gegner hieß – wie 1966 – MSV Duisburg. Die Meidericher spielten damals eine für ihre Verhältnisse äußerst gute Saison und fanden sich am Ende als Tabellenachter der Bundesligatabelle wieder. Das Endspiel war bis zur letzten Spielminute offen – die Bayern siegten durch einen späten Treffer von Mario Basler mit 2:1.

Giovanni Trapattoni ließ in seinem letzten Pflichtspiel als FCB-Coach folgende Startelf auflaufen:

Oliver Kahn – Markus Babbel; Thomas Helmer; Lothar Matthäus; Bixente Lizarazu – Mario Basler; Didi Hamann; Christian Nerlinger; Michael Tarnat – Mehmet Scholl; Giovane Élber.

In der 1. Halbzeit kamen die Bayern überhaupt nicht mit dem überfallartigen Konterspiel des MSV zurecht. Besonders der pfeilschnellen Bachirou Salou konnte überhaupt nicht kontrolliert werden. Der Toganer brachte in der 20. Minute den Außenseiter mit 1:0 in Führung – er überlief Matthäus mit Leichtigkeit und ließ Kahn mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck keine Chance. Erst so allmählich kamen die Bayern in Schwung und hatten auch noch vor der Halbzeit die eine oder andere Chance. Dennoch ging die Halbzeitführung für den MSV Duisburg in Ordnung.

Zur 2. Halbzeit kam jedoch ein ganz anderer FCB, der bereits früh wechseln musste (34. Min. Carsten Jancker für Lizarazu und Torsten Fink für Helmer), auf den Rasen. Es wurden fast im Minutentakt Torchancen erarbeitet. Duisburgs norwegischer Torwart Thomas Gill erwischte allerdings einen Glanztag.

In der 70. Minute der hoch verdiente Ausgleich durch Babbel nach einem Strafraumgewühl. Kurz vorher gab es den Aufreger des Spiels: Tarnat schickte den Torschützen Salou mit einem rüden Tritt auf die Tartanbahn des Berliner Olympiastadions. Dieser konnte wenig später nicht mehr weiter machen. Eingefleischte MSV-Fans sind noch heute wütend über diese Aktion, welche in ihren Augen einen Platzverweis für Tarnat hätte nach sich ziehen müssen.

Die Bayern blieben nach dem Ausgleichstreffer am Drücker, auch wenn Duisburg mit Kontern gefährlich blieb. Ein Freistoß von Basler in der 89. Minute brachte die Entscheidung: Von der linken Strafraumecke – halb als Schuss, halb als Flanke zum Tor gedreht – ging sein scharf getretene Ball an Freund und Feind vorbei und landete schließlich zur Freude der Bayern und zum Entsetzen der Duisburger zum 2:1-Siegtreffer im MSV-Tor.

Kurze Zeit später – früher gab es fast keine Nachspielzeit – war das Spiel beendet, der Jubel der Bayern war grenzenlos:

Trapattoni verabschiedete sich als Pokalsieger aus München und die 12-jährige Pokal-Durststrecke des FCB fand an jenem Mai-Abend 1998 in Berlin ihr Ende. Es war die zweite große Pokal-Durststrecke des Rekordpokalsiegers nach 1971-82. Das waren noch Zeiten: Denn von den aktuellen Bayern erwartet man eigentlich mindestens jedes zweite Jahr einen Pokalsieg!


Titelbild: Die eingewechselten Jancker und Thomas Strunz (74. Min. für Scholl) schauen dem Freistoß von Basler hinterher, der zum Siegtreffer im MSV-Tor einschlug.

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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