Barça hofft auf Kimmich-Verpflichtung zum „Schnäppchen-Preis“

Die Tatsache, dass Joshua Kimmich ein sehr enges Verhältnis zu Julian Nagelsmann hatte und vor allem mit der Art seiner FCB-Freistellung nicht einverstanden war, animiert die spanische Boulevard-Sportzeitung Mundo Deportivo nun zu argen Spekulationen. Der angeblich mit den FCB-Klubverantwortlichen unzufriedene deutsche Nationalspieler würde deswegen mit einem Abgang vom FC Bayern liebäugeln.

Dies berichtet Mundo Deportivo auf seiner heutigen Titelseite. Demnach sei der Wunsch des deutschen Nationalspielers, den FC Bayern nach acht Jahren im Sommer zu verlassen. Kimmich soll für den FC Barcelona eine „echte Option“ darstellen. Bei den Katalanen wird ein Nachfolger von Sergio Busquets im Mittelfeld gesucht, Kimmich passe wegen seiner Spielstärke, Führungsqualitäten und Siegermentalität ins gesuchte Raster. Barça-Trainer Xavi Hernandez soll bereits seine Zustimmung für diese Personalie gegeben haben.

Auch für Kimmich selbst sei ein Wechsel nach Barcelona demnach vorstellbar. Ihn reize die Erfolgsstory, die der Klub unter Xavi schreibt, zudem bestünden gute Verbindungen zu den Katalanen: Einerseits zu Robert Lewandowski, der erst im letzten Sommer von München nach Barcelona gewechselt ist, andererseits zu Marc-Andre ter Stegen, mit dem Kimmich angeblich ein freundschaftliches Verhältnis pflege.

Laut Mundo Deportivo hofft Barça dabei sogar auf einen Schnäppchen-Transfer, weil der FC Bayern dafür bekannt sei, unzufriedene Spieler nicht halten zu wollen. Intern seien die Verantwortlichen des frischgebackenen spanischen Meisters überzeugt, dass Kimmich günstiger zu haben wäre als Martin Zubimendi von Real Sociedad, dessen Ausstiegsklausel bei 60 Millionen Euro liegen soll.

Dem Bericht zufolge wäre übrigens nicht nur Barça, sondern auch Manchester City interessiert, sollte Kimmich ernsthaft einen Wechsel in Betracht ziehen. Beim Champions-League-Halbfinalisten könnte er seinen DFB-Kollegen Ilkay Gündogan ersetzen, der seinerseits bei den Katalanen im Gespräch ist. Dass ManCity-Coach Pep Guardiola ein großer Fan von Kimmich ist, ist seit gemeinsamen Tagen in München hinlänglich bekannt.

Kommentar FC Bayern Total:

Wow, die spanischen Kollegen scheinen sogar noch mehr Fantasie als BILD & Co in der Berichterstattung zu entwickeln. Und hier war wohl ein ganz spezieller Märchenonkel am Werk.

Würde Kimmich tatsächlich eine kleinste Andeutung gemacht haben, den FCB verlassen zu wollen, hätte dies der deutsche Boulevard längst ausgeschlachtet. Nach einem Norweger scheint nun ein Spanier extremes Insiderwissen vom FC Bayern zu besitzen. Hat Christian Falk hier etwa versagt? 😉

Und auf welche Art und Weise will denn der FC Barcelona weiterhin mit seinen Finanzen jonglieren? Ist jetzt Messis Rückkehr doch nicht mehr das große Ziel? Für ihn musste doch Busquets von der katalanischen Payroll verschwinden. Und jetzt soll da – trotz Schnäppchen-Träumen – eine noch teurere Alternative kommen? Andere Medien berichten gleichzeitig, dass Barça bereits mit Gündogan einig sei …

Dass Kimmich und Lewandowski bei Bayern Buddies gewesen wären, ist auch eine neue Information. Und dass der FC Bayern selbst Kimmich gerne abgeben möchte, weil dieser angeblich unzufrieden sein soll, ist wohl die Krönung des Märchens …

Ach ja, andere Seiten berichten in diesem Kontext nun schon von dem „Transferhammer“, dass der Rekordmeister bereits einen Nachfolger für Kimmich aus England an der Angel hätte …

Märchen erzählen oder seriöse Berichterstattung – wie funktioniert der moderne (Sport-)Journalismus?