Um die unfassbare Dimension der elf Deutschen Meisterschaften in Serie der aktuellen Rekordbayern erfassen zu können, muss man sie mit den Rekordmeistern (den Klubs!) der (Bundes-)Deutschen Fußballgeschichte vergleichen. Seit der Saison 1902/03 werden offiziell Deutsche Meisterschaften ausgetragen. Der erste Deutsche Meister war der VfB Leipzig, der auch so etwas wie der erste deutsche Rekordmeister war: 1913 holten sich die Sachsen ihren dritten Titel und wurden erst 1924 vom 1. FC Nürnberg durch dessen vierten Meisterschafts-Triumph überholt. Der Club blieb bis 1986 alleiniger deutscher Rekordmeister – zwischendrin im Jahr 1958 von Schalke 04 (siebter und damit letzter Titel der Vereinsgeschichte!) eingeholt.
1986 wurden die Franken vom FC Bayern mit der 9. Deutschen Meisterschaft als Rekordmeister eingeholt und seit dem 10. Titel nur ein Jahr später ist der FCB alleiniger Rekordmeister. Und aufgrund der aktuellen Situation muss man weder Prophet noch größenwahnsinnig sein, wenn man behauptet, dass kein derzeit lebender Fußballfan einen anderen deutschen Rekordmeister als den FC Bayern kennen wird. “Isso” – wenn man hierzu den ewigen Vizemeister Marco Reus zitieren darf.
Der FC Bayern thront mit seinen derzeit 33 Meisterschaften (1932, die restlichen 32 seit 1969 in der Bundesliga) meilenweit vor allen anderen Konkurrenten. Zweiter mit neun Titeln ist der aktuelle Zweitligist 1. FC Nürnberg, dort eher Abstiegs- als Aufstiegskandidat, dann kommt der BVB mit acht (fünf davon in der BL), der BL-Absteiger S04 mit sieben, der ehemalige BL-Dino HSV mit sechs, der VfB Stuttgart (Relegation gegen den HSV um den BL-Verbleib!) und Gladbach mit fünf Titeln.
Noch deprimierender für die deutsche Fußballkonkurrenz sollte es sein, dass einzelne FCB-Spieler (wesentlich) mehr Deutsche Meisterschaften feiern konnten als die anderen Topvereine in ihrer gesamten Geschichte.
Ganz oben thront – wie sollte es anders sein – der Urbayer Thomas Müller mit (bislang) sagenhaften zwölf Deutschen Meisterschaften in seiner Karriere. Kein Wunder, dass er vor dem letzten Spieltag dieser Saison bestens Bescheid wusste, wie man den Kontrahenten aus Dortmund nervös macht. BVB dem Druck nicht gewachsen? – Müller glaubt noch an den Titel – FC Bayern Total
Knapp dahinter mit elf Deutschen Meisterschaften: Manuel Neuer, neben Müller der einzig verbliebene Spieler aus der legendären Triple-Saison 2012/13, welche diese sagenhafte in Europas Topligen einmalige Meisterschaftsserie einleitete.
Auf dem dritten Platz: David Alaba, seit 2021 bei Real Madrid tätig, mit 10 Deutschen Meisterschaften.
9 Titel: Franck Ribéry, Jérôme Boateng & Javi Martínez. Der Franck war mit dieser Anzahl nach der Saison 2018/19 zwischenzeitlich alleiniger Rekordmeister.
8 Titel: Robert Lewandowski (plus 2 mit dem BVB), Kingsley Coman, Joshua Kimmich und Sven Ulreich aus der aktuellen Mannschaft, Oliver Kahn, Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger, Arjen Robben, Mehmet Scholl.
Kein Verein hat in der 60-jährigen BL-Geschichte nur ansatzweise so viele Titel geholt wie diese 15(!) aktuellen und Ex-FCB-Kicker.
Und mia san noch lange nicht satt, auch wenn das einige Fans und Medienleute in dieser Saison behauptet haben!