Niklas Süle, der am Schluss in München die Wertschätzung vermisst hatte, ging im letzten Sommer nach Dortmund mit dem vollmundigen Versprechen, dem FC Bayern mit dem BVB die Meisterschale wegzuschnappen. Bekanntermaßen hat dies jedoch nicht funktioniert – und so bleibt ein wenig bekannter Bundesliga-Rekord bei einem österreichischen Nationalspieler, der diesen mit dem Meistertitel 1968/69 mit dem FC Bayern holte.
Der 22-malige österreichische Nationalspieler August Gustl Starek wechselte 1967 als Österreichischer Meister mit Rapid Wien und Torschützenkönig in Österreich zum Club nach Nürnberg. Dort traf er auf seinen Landsmann Max Merkel, der nach 1965/66 mit den Löwen auch 1967/68 mit dem 1. FC Nürnberg Deutscher Meister wurde. Das Verhältnis zum Gustl wurde als Hassliebe beschrieben. Dieser durfte nur in 24 von 34 BL-Spielen mitkicken und trug dabei fünf Treffer zur insgesamt 9. Deutschen Meisterschaft des Clubs bei.
Zur Saison 1968/69 wechselte Starek dann zu Branko Zebec` Bayern an die Säbener Straße. Ebenso wie sein Landsmann Peter Pumm spielte er in jener Saison alle BL-Spiele für den FC Bayern. Als Torjäger trat er jedoch beim FCB ebenso wenig wie zuvor in Nürnberg in Erscheinung: ganze vier BL-Tore. Aber wen störte das damals: Der einmalige Gerd Müller traf 30 Mal in 30 Spielen und erzielte damit fast die Hälfte aller Tore der Meister-Bayern (61). Die Bayern wurden zum ersten Mal in der Bundesliga Deutscher Meister und holten in derselben Saison auch das erste Double der Vereinsgeschichte.
Gustl Starek ist in der 60-jährigen BL-Geschichte bis heute der einzige BL-Spieler, der vom amtierenden Meister zum Meister der nächsten Saison wechselte und somit Meister mit zwei verschiedenen Vereinen in zwei aufeinander folgenden Jahren wurde. Der Niki hat das bekanntermaßen am Wochenende mit dem BVB knapp verpasst.
Titelbild: Die Meister-Bayern 1969 im strömenden Regen im Grünwalder Stadion. Starek oben in der Mitte.