In einem ausführlichen Interview mit der Süddeutschen Zeitung äußert sich der Ehrenpräsident des FC Bayern und FCB-Aufsichtsratsmitglied (man ist geneigt zu schreiben Aufsichtsratschef) Uli Hoeneß zu den Geschehnissen und Gründen, die zu der Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic geführt haben. Er räumt dabei auch mit einigen Spekulationen der letzten Wochen und Monate auf.
Bei der Beurlaubung von Cheftrainer Julian Nagelsmann im März haben Kahn und Salihamidzic den Klub laut Aussage von Hoeneß vor weitgehend vollendete Tatsachen gestellt, selbst Präsident und Aufsichtsratschef Herbert Hainer habe davon zu spät erfahren. Er selbst, so der ehemalige Manager, hätte den Trainerwechsel in dieser Saisonphase eher nicht vollzogen. Trotzdem besänftigt der 71-Jährige: “Ich muss mal klarstellen, dass Oliver und Hasan in erster Linie auch viel richtig gemacht haben. Aber in der Summe haben viele Entscheidungen eben Fragen aufgeworfen“.Grundsätzlich seien beide Vorstände gute Wahlen für den FC Bayern gewesen, entwickelten sich dann aber nicht wie erhofft.
Diese Darstellung widerspricht vielen Vermutungen in letzter Zeit, die darauf hinausliefen, dass der Patron des FC Bayern gar selbst hinter der Freistellung Nagelsmanns gesteckt hätte und die beiden Vorstände nur seine Erfüllungsgehilfen gewesen wären. Obwohl nicht sehr logisch, hielt sich dieses Gerücht standhaft, auch ein bisschen verstärkt durch die Hoeneß-Kritik am damaligen kurzen Skiurlaub Nagelsmanns.