Nachdem die Art und Weise der Entlassung der beiden Vorstände Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic, vor allem der Umgang mit dem ehemaligen FCB-Vorstandsvorsitzenden zum Saisonfinale in Köln viele Außenstehende hat mit dem Kopf schütteln lassen, scheinen sich nun beim FC Bayern die Wogen zu glätten, Ruhe und ein professioneller und versöhnlicher Umgang mit dem Geschehenen einzukehren. Präsident Herbert Hainer äußerte sich dazu bei der SportBild.
Hainer gegenüber der SportBild: “Dass Oliver enttäuscht war, ist verständlich und menschlich. Dass er ein emotionaler Typ ist, wissen wir alle: So ist er seit 30 Jahren im Fußballgeschäft bekannt geworden. Sobald sich alles beruhigt hat, möchten wir wieder ein gutes Verhältnis mit ihm haben“. Der FCB-Aufsichtsratsvorsitzende geht davon aus, dass es Kahn ähnlich geht.
“Der FC Bayern ist jedenfalls bereit, Oliver die Hand zu reichen. Er war insgesamt 17 Jahre ein aktiver Teil dieses Klubs, erst als Spieler, dann im Vorstand, und er hat unglaublich viele Erfolge gefeiert. Er ist und bleibt eine der großen Persönlichkeiten des FC Bayern, das steht außer Frage“, so Hainer. Diese Persönlichkeit war es auch, die Kahn für die Nachfolge von Kalle Rummenigge auf dem Posten des FCB-Vorstandchefs interessant gemacht habe. Dem Klub sei es wichtig gewesen, dort weiter auf einen ehemaligen Fußballer zu setzen.
“Oliver hatte sich nach seiner aktiven Karriere fortgebildet. Die Voraussetzungen waren sehr gut. Leider hat es am Ende nicht so geklappt wie gewünscht“. Vor allem das kühle Klima gegenüber den Vereinsangestellten hat dabei wohl den Ausschlag gegeben, der sportliche Erfolg oder Misserfolg spielte eine untergeordnete Rolle. Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte dies bestätigt, als er versichert hatte, die Trennung von Kahn und wohl auch Sportchef Hasan Salihamidzic wäre auch beim Triple-Gewinn erfolgt.
Hainer: “Es gab zum Beispiel in der Belegschaft Unruhe und Unsicherheit. So reifte die Entscheidung mit der Zeit.” Nachfolger von Kahn wurde der Finanzexperte Jan-Christian Dreesen. Dieser hat er sich der Belegschaft offenbar bereits mit einem Weißwurstfrühstück vorgestellt und jedem Mitarbeiter ein offenes Ohr versichert.