Nachdem der FC Bayern ganz offensichtlich darauf verzichtet, für die Verpflichtung des englischen Nationalspielers Declan Rice vom Conference League Gewinner West Ham United in ein aberwitziges Wettbieten mit Arsenal London einzusteigen, läuft die Suche nach dem derzeit im Kader vermissten Sechser weiter. Christian Falk von der SportBild berichtet in diesem Zusammenhang von Diskussionen an der Säbener Straße, den Ex-Bayernspieler Pierre Emile Höjbjerg zurückzuholen.
Im Sommer 2012 haben die Bayern den damals knapp 17-jährigen Dänen von Bröndby IF Kopenhagen verpflichtet. Das vielversprechende Mittelfeld-Talent schaffte ein Jahr später den Sprung zu den Profis und absolvierte insgesamt 17 Bundesligaspiele für den deutschen Rekordmeister. Seinen ersten Karrierehöhepunkt hatte er als 18-Jähriger im Pokalfinale 2014 gegen Borussia Dortmund. Nachdem zahlreiche Stammkräfte ausgefallen waren, stand er in der Startelf und lieferte eine großartige Partie ab. Er schien sehr früh vor einer herausragenden Zukunft beim FCB zu stehen.
Der große Durchbruch in München blieb unter Pep Guardiola in der Folgezeit allerdings aus. Nach Leihen zum FC Augsburg und Schalke 04 folgte im Sommer 2016 für eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro der endgültige Abschied in Richtung Premier League zum FC Southampton.
Nach vier Jahren bei den Saints wechselte Höjbjerg 2020 zu Tottenham Hotspur. In London entwickelte sich der mittlerweile 65-fache dänische Nationalspieler zum Führungsspieler und hat offensichtlich so wieder das Interesse des FCB auf sich gezogen. Laut SportBild-Reporter Falk beschäftigen sich die Bayern mit seiner Rückkehr. Demnach wurde der Name FCB-intern bereits diskutiert und man hat Kontakt zu dessen Berater Pini Zahavi (!!) aufgenommen.
Höjbjerg ist flexibel einsetzbar im Mittelfeld und kann sowohl zentral als auch etwas defensiver auf der Sechser-Position spielen. Er ist vertraglich noch bis 2025 an die Spurs gebunden. Sein aktueller Marktwert liegt bei geschätzten 45 Millionen Euro, womit er deutlich günstiger als ein Declan Rice wäre – aber wohl keineswegs schlechter.
Eine interessante Alternative.
Titelbild: Der 18-jährige Pierre Emile auf dem Münchner Rathausbalkon bei der Doublefeier 2014. Stolz präsentiert er den DFB-Pokal, zu dessen Gewinn er im Endspiel entscheidend beigetragen hat.
Ich war damals 2014 im Endspiel gegen den BVB in Berlin: Der Junge war großartig und jeder erwartete seinen Durchbruch in der Folgesaison. Nicht bei Pep.
Jetzt steht überall zu lesen, dass er kein richtiger Sechser wäre. Damals mit 18 konnte er den spielen. Warum nicht heute? Und klasse Fußballprofis sind nicht nur auf eine einzige Position festgelegt (Ausnahmen: Torwart, “Neuner”).