Aufgrund der Entlassung von Sportvorstand Hasan Salihamidzic und der Tatsache, dass kurzfristig kein Nachfolger zur Verfügung steht, muss der FC Bayern in dieser Transferperiode improvisieren. So hat der Rekordmeister zu diesem Zweck den sog. Ausschuss Sport gegründet, der sich mit der Kaderplanung für die kommende Saison beschäftigt. Der FCB-Aufsichtsratsvorsitzende Jan-Christian Dreesen hat im Interview mit der BamS verraten, wie die Transfer-Taskforce beim FC Bayern konkret arbeitet. Für einige Fans, die vor allem die Granden Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge als die Aktivposten wähnen, haben seine Ausführungen wohl auch Überraschungen parat.
Das Sommer-Transferfenster ist noch nicht mal offiziell eröffnet und dennoch wird der FC Bayern mit einer Vielzahl an Transfergerüchten in Verbindung gebracht. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass man beim Deutschen Meister nach den Erfahrungen der letzten Saison einen Neuner und einen Sechser verpflichten will und es auch in der Defensive aufgrund der höchstwahrscheinlichen Abgänge von Lucas Hernández und Benjamin Pavard Handlungsbedarf gibt.
CEO Jan-Christian Dreesen hat nun in der heutigen BamS enthüllt, wie die Bayern ihre Transfer-Aktivitäten planen: “Wir treffen uns regelmäßig und diskutieren über Namen und welche Kontakte wir intensivieren”. “Wir“, das ist der Ausschuss Sport, zu dem neben ihm selbst auch Kalle Rummenigge, Herbert Hainer, Uli Hoeneß, Finanzchef Michael Diederich, Thomas Tuchel und Marco Neppe zählen.
Der Technische Direktor Neppe und Tuchel sind diejenigen, die regelmäßig neue Namen zur Diskussion stellen: “Wir gehen einzelne Positionen durch, Thomas Tuchel und Marco Neppe stellen ihre Ideen vor”. Vor allem der Bayern-Coach spielt dabei eine tragende Rolle, dazu Dreesen: “Es ist unerlässlich, dass Thomas Teil dieser Runde ist. Auch den kreativen, bisweilen sogar kontroversen Austausch halte ich für sehr wichtig”.
Nach BILD-Informationen ist wiederum Neppe bei den Verhandlungen mit Beratern und Spielern der Hauptverantwortliche. So hat sich der 37-Jährige in der vergangenen Woche persönlich mit dem portugiesischen Berater von Min-jae Kim Lourenço Rita in Lissabon getroffen, um den Transfer weiter voran zutreiben.
Warum die Bayern bei der Verpflichtung von Min-jae Kim Geduld haben müssen – FC Bayern Total
FC Bayern Total: Diese Task Force stellt grundsätzlich so etwas wie den Idealzustand für diese wichtige Aufgabe dar. Sie sollte nicht nur in diesem Sommer Anwendung finden, sondern – wenn vielleicht auch etwas modifiziert – in der Zukunft. Völlig alternativlos ist eine starke Involvierung des Cheftrainers. Mit Grausen erinnert sich der FCB-Fan an den Sommer 2020 zurück, als Brazzo dem frisch gekürten Triple-Trainer Hansi Flick wohl einen Transferwunsch nach dem anderen ausgeschlagen hatte – ein Zustand, der den späteren Abgang des damals höchst beliebten FCB-Trainers stark forcierte.