Zeichen für Toleranz: Der FC Bayern wird auf seinen eigenen Seiten gebasht

Seit vielen Jahren erstrahlt die Arena des FC Bayern in Fröttmaning am Christopher Street Day in den Regenbogenfarben. In den letzten Jahren auf den Social Media in zunehmendem Maße begleitet von wüsten Beleidigungen und Beschimpfungen.

Ein Zeichen für Toleranz wird von sog. Anhängern des FCB beschimpft! Wie traurig ist das denn?

Und in diesem Fall geht es gar nicht darum, wie bei der WM in Katar eine Welt zu bekehren, die eine krasse Tendenz zu immer weniger Toleranz aufweist, sondern um die Toleranz in der eigenen Stadt zu demonstrieren.

Die Beleidigungen auf den FCB-Seiten kamen hauptsächlich aus Regionen dieser Welt, in welchen Frauen Menschen zweiter Klasse sind und Homosexuelle weniger wert als Tiere sind bzw. strafverfolgt werden. Das ist schon bitter genug. Aber auch unsere Gesellschaft weist zahlreiche Tendenzen auf, die an die bittersten Jahre der deutschen Geschichte erinnern, die noch nicht einmal ein Jahrhundert vergangen sind.

In diesem Zusammenhang möchte FC Bayern Total auf die tragische Geschichte des vierten Präsidenten des FC Bayern Dr. Angelo Knorr (1906-1913) hinweisen. Knorr war homosexuell, im Verein, der seit seiner Gründung 1900 für seine tolerante und liberale Weltanschauung bekannt gewesen war, hochangesehen und gut aufgehoben. Der gesellschaftliche Druck und die Tatsache, dass Homosexualität damals ein Straftatbestand war, ließen Knorr nicht nur vom FCB-Präsidentenamt zurücktreten, sondern psychisch zerbrechen. Der legendäre Kurt Landauer war übrigens sein Schüler und Nachfolger.

FC Bayern gedenkt Angelo Knorr

Über 100 Jahre später:

Bei der gestrigen Abschlusskundgebung des Christopher Street Days am Marienplatz mahnte Münchens Bürgermeisterin Katrin Habenschaden, dass Delikte gegen queere Menschen im Freistaat zwischen 2010 und 2021 um das Siebenfache gestiegen seien: Es stehe viel auf dem Spiel, was über Generationen hinweg erkämpft wurde. Dem müsse man entgegenwirken.

Das gilt für die gesamte Gesellschaft (nicht nur) in diesem Land und natürlich auch in speziellem Maß für die Fans des FCB, um das Wertesystem des Vereins, welches seit über 123 Jahren existiert, zu wahren und zu ehren. Wer dies nicht tut, sollte sich nicht als Bayernfan bezeichen!

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

3 Kommentare zu „Zeichen für Toleranz: Der FC Bayern wird auf seinen eigenen Seiten gebasht

  1. Ganz toll von FCB Total:
    Nicht nur, dass wir die im Beitrag beschriebene Zunahme an Straftaten erleben müssen, leider aber nimmt scheinbar (?) auch die Zahl derer ab, die Rückgrat zeigen und sich diesen “Ewig Gestrigen” entgegenstellen.

  2. Schon in „Nathan der Weise“ wurde dargelegt ,( Ringparabel)wie erstrebenswert es ist, dass Menschen so akzeptiert werden sollten, wie sie sind! Religion, Herkunft und sexuelle Orientierung sollten niemals eine Rolle, für die Wertschätzung, eines Menschens spielen! Menschlichkeit, Akzeptanz, Bescheidenheit und soziales Arrangement , z.B., sollten Menschen auszeichnen!Jeder hat das Recht, sein Leben so zu leben, wie er es möchte! Wir haben alle nur das eine……

  3. Sehr viele Kommentare auf Social Media waren leider extrem enttäuschend. Gefühlt 95% dieser Kommentare wurden nur aufgrund der Überschrift getätigt. Der angebotene Text nachweislich nicht gelesen.

    Zu viele FCB-Fans sind – parallel zur Gesamtgesellschaft – weit von gewünschter Toleranz und Respekt entfernt. Da helfen noch so viele Pseudobeteuerungen nichts.

    Und diese Menschen pochen dann selbst vehement darauf, dass man ihre völlig toleranzfreien und respektlosen Kommentare doch “respektieren” müsse. Nein, müssen wir nicht. Toleranzbefreit und dazu noch im Ton vergriffen: Nicht auf FC Bayern Total. Die Beiträge werden gelöscht. Nicht diese Seite ist daran Schuld, dass Ihr hier nicht mehr mitmachen dürft, sondern Eure intolerante Grundhaltung und Euer schlechtes Benehmen!

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