In Fußball-Sommerloch-Zeiten, in welchen sich die Marktführer unter den deutschen Boulevardseiten und TV-Sendern permanent mit neuen sensationellen Transfers-News gegenseitig überbieten und widersprechen, ist es eine Wohltat für die Fußballfans, wenn wieder einmal klare Worte gesprochen werden. Dafür steht Uli Hoeneß, welcher gestern Abend anlässlich der RTL-Serie “Gute Freunde – der Aufstieg des FCB-Bayern” zu Hansi Flick und der Nationalmannschaft befragt wurde.
Fußball-Deutschland ist aufgeschreckt, die Nationalmannschaft steckt in der schlimmsten (Ergebnis-)Krise seit der Jahrtausendwende. Wie vor der Heim-WM 2006 blickt eine ganze Fußballnation äußerst skeptisch auf die im nächsten Jahr in Deutschland stattfindende Europameisterschaft. Damals gab zumindest der ConFed-Cup 2005 einen Hoffnungsschimmer. Dagegen hat sich in diesem Jahr die Krisenstimmung nach den drei schwachen sieglosen Spielen gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien, allesamt eher Mittel- als Schwergewichte im internationalen Fußball, noch einmal verschärft.
Bereits mit Blick auf die im September stattfindenden Länderspiele gegen Japan und Frankreich fordert der FCB-Patron von Bundestrainer Hansi Flick: “Wir sind alle der Meinung, die Zeit des Experimentierens sollte zu Ende sein.” Flick müsse nach der Sommerpause beginnen, eine Mannschaft einzuspielen, die dann bei der Europameisterschaft spielen soll.
Im Gegensatz zu vielen deutschen Fans hat der 71-jährige Ehrenpräsident des FC Bayern jedoch längst noch nicht die Hoffnung auf eine für die deutsche Mannschaft erfolgreiche EM aufgegeben. Mit Blick auf seinen ehemaligen Erfolgstrainer beim FCB (2019-2021): “Wenn er das gut macht, wird es schon gutgehen.”
Hansi Flick übernahm den FCB zu einem Zeitpunkt als die Stimmung nach Kovac auf dem Tiefpunkt war. Der Spielerkader, der m. E. damals besser war als der heutige, war in der Pflicht, die Stimmung sofort besser. Hansi nahm den Flow mit und die daraus resultierenden Erfolge ebenso. Schon im 2. Jahr zeigten sich „Risse“, und der vom Zaun gebrochene Streit mit Brazzo war hausgemacht. Sein Abgang beim FCB, um das „geliebte Bundestrainer-Amt übernehmen zu können, war ebenso mehr als fragwürdig.
Was will ich damit sagen:
„Der gute Onkel-Kumpel-Trainer“ reicht für den Job des Bundestrainers nicht! Da muss eindeutig mehr kommen! Ich wünsche es der deutschen Nati und den vielen Fans!….Und natürlich auch Hansi Flick selbst!“…..