Der FC Bayern und Qatar Airways haben gestern in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärt, dass der Sponsorenvertrag, welcher mit dem morgigen 30. Juni nach fünf Jahren ausläuft, nicht verlängert wird. Angeblich hat der deutsche Rekordmeister von seinem Ärmelsponsor für den Deal jährlich 25 Millionen erhalten. Die BILD berichtet nun, dass die Bayern diesen Verlust kompensieren können.
Die Entscheidung des Vereins stößt bei den eigenen Fans und Mitgliedern auf ein geteiltes Echo. Natürlich große Zustimmung von den jahrelangen Kritikern des wegen der Menschenrechtslage umstrittenen Sponsor-Deals, aber auch harsche Kritik von denjenigen, die dem Verein Heuchelei und ein Einknicken vor einer (Fan-)Minderheit vorwerfen. Die zweite Gruppe argumentiert ebenfalls mit den nun fehlenden Geldern in der Vereinskasse.
Diesem Argument nimmt nun die BILD den Wind aus den Segeln. Der FC Bayern sei in der Lage, das Aus des Katar-Deals nahezu vollständig zu kompensieren. Dafür soll vor allem der verbesserte Mega-Deal mit der Allianz verantwortlich sein. Ab der kommenden Saison sollen die Bayern bis 2033 rund 130 Millionen Euro von dem Münchner Versicherungsunternehmen kassieren. Hinzu kommen noch weitere Sponsoren-Deals. Nach BILD-Informationen arbeitet derzeit Marketing-Vorstand Andreas Jung mit Hochdruck an den neuen Abschlüssen.
Die Bayern-Bosse haben ein klares Ziel vor Augen: Man möchte die Sponsoring-Einnahmen auf dem Niveau des Vorjahrs halten. In der Saison 2021/22 hat der deutsche Rekordmeister Sponsoring-Einnahmen in Höhe von 224 Millionen Euro verbucht. Wie Sport1 berichtet, sind die FCB-Verantwortlichen zuversichtlich, dass das Aus von Qatar Airways keinen finanziellen Verlust mit sich bringen wird. Noch bleibt es spannend, welcher Partner ab der nächsten Saison die Ärmel der FCB-Trikots schmücken wird.
Naja, ich gehöre zu der zweiten Gruppe von Mitgliedern, die bisher für den Deal mit Qatar Airways war und auch einen weiterführenden Deal befürwortete. Nicht wegen dem Einknicken vor einer Gegner-Minderheit, sondern meine These ist ganz einfach: Durch den Rückzug verpasst man in Gesprächen und gegenseitigen Austausch seitens des FCB die Gelegenheit die Menschenrechte in Qatar zu verbessern. „Nur wenn man immer wieder den Finger in die Wunde legt und auf soziale Mängel und die schlechten Arbeitsbedingungen hinweist, erzielt man weitere Verbesserungen. Diese bewirkte in den letzten Jahren die Präsenz des FCB vor Ort. Diese Chance hat man nun leider vertan, während die westlich Welt, allen voran Deutschland und Herr Habeck, vor den Qatari und den anderen an Rohstoffen reichen Golfstaaten „zu Kreuze kriecht“!
„In was für einer scheinheiligen, ja unglaubwürdigen Welt leben wir?“
Ich gehöre zu der Gruppe, die dem Deal eher neutral gegenüber stand. Und als FCB-Fan wollte ich auch dein Argument glauben. Diese Phase der Naivität ist seit der WM im November / Dezember vorbei.
Die Katarer sind zu stolz (wenn man es nett ausdrücken will) bzw. zu arrogant (was eher die Realität betrifft), um sich von außen irgendetwas sagen zu lassen. Das wissen die Bosse des FCB längst. Und die Beendigung des Vertrags – egal wie die korrekte Version letztendlich ist – lässt nur diese Version zu. Vor allem wenn der Emir (SZ) selbst die Schnauze voll von den Kritiken der FCB-Mitglieder und Fans hatte.
Und es ist ein riesiger Unterschied, ob man von fossilen Energiereserven (noch) abhängig ist oder ob man einen Vertrag abschließt, der eventuell etwas höher als andere mögliche ausfällt.
Leider werde ich es nicht mehr erleben, dass die arroganten Araber nicht mehr von ihren Bodenschätzen profitieren und die halbe Welt kaufen können … Die werden irgendwann tatsächlich selbst wieder arbeiten müssen.