Die FCB-Maulwürfe sind wieder zurück – mit voller Wucht!

Kommentar von Petersgradmesser

Wer wirklich als Sympathisant des FC Bayern die Hoffnung hatte, dass der Rekordmeister mit der Rückkehr der Alphatiere Uli Hoeneß und Kalle Rummenigge das leidige Problem der (zahlreichen) Maulwürfe an der Säbener Straße lösen konnte, sieht sich nun eines besseren belehrt. Nach einer ruhigeren Phase – in welcher der Ehrenpräsident den Verein gar als “total befriedet” sah – kommen jetzt im wieder aufpoppenden Tagesgeschäft die alten Probleme bzw. Störenfriede wieder zum Vorschein. Ausgerechnet Hoeneß selbst mit seinen Aussagen zum Kane-Transfer-Poker dokumentiert diese Situation.

Optimistischer Hoeneß erklärt die Situation im Transferpoker um Kane – FC Bayern Total

Die Statements des 71-Jährigen wurden medial heftig begleitet bzw. kritisiert mit einem offensichtlichen Maulwurf-Höhepunkt, der von Sport1 geliefert wird. Die Boulevard-Sportseite berichtet, dass die offensiven Aussagen von Hoeneß zu Harry Kane Bayern-intern gar nicht gut ankamen und von den handelnden Personen als unglücklich und unnötig eingestuft werden. )*

Namen werden – wie immer – nicht genannt, auch wenn der Kreis der handelnden Personen äußert überschaubar ist. Aber wie die Vergangenheit gezeigt hatte, ist leider meistens zumindest ein Fünkchen Wahrheit an solchen Informationen dran.

Auch Thomas Tuchel hatte gestern mit einigen Aussagen in seiner ersten PK nach der Sommerpause gleich ein paar Steilvorlagen geliefert, die eine größere Anzahl an FCB-Fans aufgeschreckt bis verärgert haben. Dazu gehören vor allem seine Statements zu Sadio Mané, aber auch die etwas kryptischen Äußerungen zum deutschen Nationalspieler Leon Goretzka, der bei vielen Fans ein sehr hohes Standing genießt.

Diesen Ball nahm wiederum Sky dankend auf, welches nun behauptet, dass Tuchel derzeit mit Konrad Laimer als neuer Mittelfeldpartner von Joshua Kimmich plant. Davon war allerdings auf der gestrigen PK überhaupt nichts zu hören. Und dann legt der Pay-TV-Sender noch heftig nach: Denn angeblich sind die Bayern durchaus bereit, Goretzka im Sommer zu verkaufen, wenn man “ein seriöses Angebot” erhalten würde. Ein solches soll im Bereich von 40 bis 50 Millionen Euro liegen. Wer hat denn da wieder hinter vorgehaltener Hand geplappert?

Wer gehofft hatte, der FCB sei tatsächlich so etwas wie befriedet, kann nun nur maßlos enttäuscht sein. Die Maulwürfe – wahrscheinlich immer noch auf allen Ebenen – hatten lediglich Sommerurlaub.

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)* Update 17.07.2023

Nach dem heutigen Auftritt von Jan-Christian Dreesen bei der Präsentation von Raphael Guerreiro und Konrad Laimer dürfte klar sein, wen Sport1 mit der Kritik am forschen Auftreten von Uli Hoeneß gemeint haben dürfte: Mindestens dem FCB-CEO höchstpersönlich hat wohl die offensive Art des Ehrenpräsidenten nicht so sehr gefallen.

Dreesen wortwörtlich und wesentlich vorsichtiger als Hoeneß: “Generell glaube ich, wir tun gut daran, uns in den Themen, in denen wir uns bewegen, über die aktuell bekannten Dinge hinaus nicht weiter zu äußern … Unser Interesse an Harry Kane ist bekannt. Uli hat einiges dazu gesagt, das ist ja auch richtig. Wir halten es besser mit unserem Trainer Thomas Tuchel, der gesagt hat: das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“

Offensichtlich gibt es zu den aktuell offenen und angestrebten Transfers, selbst dem eigentlich feststehenden von Min-jae Kim, ein Commitment (der gesamten Task Force?), sich nicht konkret zu äußern. Tuchel und Dreesen haben sich dann daran gehalten, der FCB-Patron nicht. Es waren also keine Fake News von Sport1, wie viele bei der Lektüre dieses Beitrags geschimpft haben, sondern es steckt tatsächlich Substanz dahinter.

Allerdings ist die zweite “Maulwurf-Meldung“, das Preisschild für den arrivierten FCB-Spieler Goretzka, der vor seiner sechsten Bayernsaison steht, tatsächlich die wesentlich größere Knallermeldung, wenn sie tatsächlich wahr ist.