Christoph Freund wird zum 1. September neuer Sportdirektor beim FC Bayern. FCB-Präsident Herbert Hainer erklärt in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, warum die Wahl auf den 49-jährigen Österreicher fiel und was sich mit ihm ändern soll.
Die Transfersummen schießen im Fußball – selbst für Nicht-Topstars – ebenso unaufhaltsam wie kontinuierlich in die Höhe. Speziell in der englischen Premier League ist extrem viel Geld im Umlauf, welches in den Transfermarkt investiert wird, in der Bundesliga kann ausschließlich der Rekordmeister in diesem Hexenkessel mithalten. Mit 80 Millionen Euro ist Lucas Hernández bislang der teuerste Neuzugang der Vereins- und Bundesligageschichte, der französische Weltmeister von 2018 könnte in diesem Sommer allerdings von Harry Kane abgelöst werden.
Da die TV-Verträge der Bundesliga wesentlich niedriger dotiert sind als in England und weil der FC Bayern kein investorengesteuerter Verein mit schier unbegrenzten Mitteln ist, können und wollen sich die Verantwortlichen nicht in jedem Jahr Transfers in der Größenordnung von Hernández und Kane leisten. Die Wahl des zukünftigen Sportdirektors fiel deshalb bewusst auf Christoph Freund, der in den vergangenen Jahren zahlreiche Top-Talente zu RB Salzburg gelockt hatte. “Zu unseren erklärten strategischen Zielen gehört es, die Ausbildung am Campus zu stärken. Wir wollen mit Expertise im Nachwuchs- und Scouting-Bereich dem Transfermarktwahnsinn ein Stück weit entfliehen“, sagte Hainer der SZ.
Sehr interessant zu beobachten wird sein, wie konsequent der FC Bayern die Strategien des Österreichers umsetzen wird. Dazu bedarf es auch einer grundsätzlichen Strategieänderung auf dem Campus. Während der Nachwuchs von RB Salzburg regelmäßig sehr weit in der European Youth League kam und diese sogar schon gewinnen konnte, scheiterte die U19 des deutschen Rekordmeisters häufig in der Gruppenphase, spätestens jedoch in der 1. KO-Hauptrunde (Achtelfinale). Am FCB-Campus vertrat man bis in die letzte Saison hinein die Auffassung, dass individuelle Förderung von Toptalenten vor dem Mannschaftserfolg steht. In Salzburg scheint dies jedoch anders gelagert zu sein.
Spannende Geschichte!
Schwierig, aber wenn sehr professionell und konsequent durchgezogen, könnte etwas dabei rauskommen.
Ein sehr sehr komplexes Thema.
Eine gute Einstellung, das unterstütze ich voll und ganz, ich hoffe es zieht auch die Führungs- Etage voll mit.