Manuel Neuers Ausfall aufgrund seines komplizierten Unterschenkelbruchs bei einer Skitour beschert dem FC Bayern seit knapp acht Monaten viel Kopfzerbrechen. Auch wenn der fünfmalige Welttorhüter sich selbst auf einem sehr guten Weg sieht, kann derzeit niemand abschätzen, wann er sein Comeback feiern wird. Nach SportBild-Informationen sieht FCB-Trainer Thomas Tuchel darin ein großes Risiko. Deshalb hofft er noch in diesem Transfersommer auf eine Torwartverpflichtung.
Manuel Neuers Comeback-Pläne sind definitiv gescheitert, auch wenn der Verein das Wort Rückschlag bei ihm ganz bewusst vermeidet. Diese sahen vor, dass er zum Trainingsauftakt zu 100% fit ins Mannschaftstraining einsteigt. Davon ist er ganz offensichtlich weit entfernt und er wird auch zum Saison-Auftakt Mitte August definitiv ausfallen (Supercup gegen RB am 12. August, Bundesligastart eine Woche später).
Der FCB-Kapitän braucht noch (viel) mehr Zeit. Genau dieser Umstand bereitet Tuchel natürlich große Kopfschmerzen. Die SportBild berichtet, dass er dies FCB-intern nachdrücklich kundgetan hat. Und selbst wenn Neuer in absehbarer Zeit wieder ins FCB-Tor zurückkehren sollte, können bei ihm weitere Rückschläge während der Saison nicht ausgeschlossen werden. Man erinnere sich nur an die Saison 2017/18. Außerdem ist eine Torwartintegration nach so einer langen Verletzungspause komplizierter als bei einem Feldspieler.
Vor dem Hintergrund, dass Yann Sommer und Alexander Nübel auf einen Abschied drängen, soll Tuchel auf die Verpflichtung eines neuen Klassekeepers pochen, dieser soll “mehr Qualität” mitbringen als Yann Sommer in seiner kurzen Münchner Zeit gezeigt hat. Deswegen stehen wohl die Zeichen nicht nur bei Nübel, sondern auch beim Schweizer Nationaltorwart ganz klar auf kurzfristigem Abschied.
Es soll laut SportBild drei konkrete Kandidaten geben, welche in der Transfer Taskforce an der Säbener Straße derzeit diskutiert werden: Der Geogier Giorgi Mamardashvili vom FC Valencia, Marokkos Nationaltorwart Bono (FC Sevilla) und der zweifache spanische Nationalkeeper Robert Sanchez von Brighton & Hove Albion.
Der seit Wochen in den Medien kursierende Mamardashvili soll dem Rekordmeister angeblich mit einer kolportierten Ablöse von 30 Millionen Euro zu teuer sein. Bono war bereits im Winter ein Thema, als sich Neuer verletzt hat. Auch der 32-jährige Marokkaner soll mit 20 Millionen Euro deutlich mehr kosten, als die Bayern (angeblich) ausgeben möchten. Beim spanischen Nationalkeeper Sanchez wäre wohl eine Leihe möglich. Und Sky nennt mit Dominik Kotarski (PAOK Saloniki) und Thomas Strakosha (FC Brentford) noch zwei weitere Kandidaten, die angeblich an der Säbener Straße diskutiert werden.
FC Bayern Total: Wenn diese Gerüchte der Wahrheit nur ansatzweise nahe kommen, ist es wenig verständlich, dass beim FCB beim Torhüter derart gekleckert, während beim Torjäger so geklotzt werden soll. Anders als vor 20 Jahren und früher ist doch im Profifußball längst das Bewusstsein gereift, dass beide Positionen gleich wichtig sind. Dementsprechend können 30 Millionen für einen starken Keeper nicht zu teuer sein, zumal man für Sommer und Nübel einen (Groß-)Teil der Ablösesumme bereits hereinbekommen sollte. Weltklasse zum Schnäppchen-Preis funktioniert auch beim Torwart schon lange nicht mehr. Tuchels Gedankengänge hinsichtlich Neuer sind dagegen definitiv nachvollziehbar.
Gut analysiert, besonders was den Stellenwert des Torwarts angeht!