Die FCB-Torwart-Saga 2023 scheint um ein Kapitel reicher zu sein. Die vollkommen ungewisse Situation um die eigentlich klare Nr.1 Manuel Neuer zwingt die Bayern-Verantwortlichen zu vielen Überlegungen in alle Richtungen. Alexander Nübel wird wohl nach Stuttgart ausgeliehen. Auch wenn es viele Fans nicht wahrhaben wollen, traut man im Verein Sven Ulreich weiterhin nicht eine dauerhafte Rolle als Stammkeeper zu – und Yann Sommer, den es laut zahlreichen Medienberichten zu Inter Mailand zieht, muss zumindest vorerst in München bleiben. Alternativ könnte man einen neuen Keeper verpflichten. Dabei ist aber der hochtalentierte georgische Nationaltorwart Giorgi Mamardashvili den FCB-Bossen angeblich zu teuer. Und so kommt wieder ein Torhüter ins Spiel, der schon im Winter wenigstens medial hoch gehandelt wurde: Yassine Bounou, kurz Bono, der 32-jährige marokkanische Nationalkeeper vom FC Sevilla.
Laut zahlreichen Medien soll dieser nun der aktuelle Top-Kandidat beim FC Bayern in Sachen Torwart-Transfer sei. Der Transfer-Insider Luca Bendoni berichtet, dass die Bayern jüngst ihre Bemühungen um Bono intensiviert haben. Gestern Abend soll ein mündliches Angebot für Bono abgegeben worden sein: Eine Sockelablöse in Höhe von 8 Millionen Euro, welche durch Bonuszahlungen auf bis zu 12 Millionen Euro ansteigen könnte. Sevilla soll diese Offerte allerdings postwendend abgelehnt haben. Angeblich ist auch PSG in den Transferpoker um den Marrokaner eingestiegen – in Paris soll er Nachfolger von Navas als Nr. 2 hinter Gianluigi Donnarumma werden.
Die insgesamt besseren Perspektiven hätte Bono, der vertraglich noch bis 2025 an Sevilla gebunden ist, wohl aber in München. Sein aktueller Marktwert wird auf jene 12 Millionen Euro taxiert. Überraschend niedrig, denn Marokkos WM-Held war bereits vergangenen Winter ein heißes Thema beim FC Bayern, nachdem sich Manuel Neuer schwer verletzt hatte. Nach seinen überragenden Auftritten bei der WM in Katar lag die Ablöseforderung von Sevilla jedoch damals deutlich über 20 Millionen Euro.
Die tz wiederum will wissen, dass Bono sehr offen für einen Wechsel zum deutschen Rekordmeister ist. Demnach hätte er auch kein Problem mit einer Backup-Rolle hinter Neuer. Sehr wahrscheinlich spekuliert er dabei auch auf mehr, wie es eventuell auch Yann Sommer bei seiner Januar-Verpflichtung getan hatte.
Bono wurde nicht nur bei der letzten WM mit Marokko sensationell Vierter, die beste WM-Platzierung einer afrikanischen Mannschaft aller Zeiten, er hat auch Champions League Erfahrung und konnte mit dem FC Sevilla schon zweimal einen Europapokalsieg feiern – 2020 und 2023 die Europa League. 2020 stand er auch im Tor der Andalusier, als der FCB in Budapest seinen zweiten Europäischen Supercup auf dem Weg zum Sextupel gewinnen konnte (2:1 n.V.).