Neben dem Kane-Transfer und dem immer noch nicht beendeten Torhüter-Karussell ist die (Neu-)Besetzung der Sechser-Position mit einer sog. Holding Six das große Sommer-Thema beim FC Bayern. Der FCB-Coach Thomas Tuchel machte sich zuletzt häufig auf Pressekonferenzen oder in Interviews stark für eine entsprechende Neuverpflichtung. Nach der angeblichen Entscheidung der FCB-Bosse Mitte der Woche und dem souveränen gestrigen Sieg in Bremen sieht der FCB-Trainer das nun offensichtlich entspannter und seine Mannschaft auf einem guten Weg.
Der FC Bayern hat gestern nach der 0:3-Pleite im Supercup gegen RB Leipzig die erhoffte Reaktion gezeigt. Der deutsche Rekordmeister hat den Bundesliga-Auftakt gegen Werder Bremen mit 4:0 gewonnen. Neben Leroy Sane (4., 90.) und Mathys Tel (90.+4) trug sich auch Harry Kane in die Torschützenliste ein, der Topstürmer erzielte in der 74. Minute das vorentscheidende 2:0.
Es waren allerdings nicht die Tore, die Tuchel speziell zufriedengestellt haben. Nach dem Spiel im DAZN-Interview: “Wir haben zu Null gespielt und sind in Führung gegangen, das hatten wir lange nicht“. Er freute sich auch über ein “sehr solides, sehr gutes Spiel” seiner Mannschaft. “Wir hatten keine Ups and Downs, weder in der Konzentration, noch in der Energie, Kompaktheit und im Engagement. Wir haben ein gutes Gegenpressing gespielt. Ich hatte das Gefühl, dass alle 96 Minuten zusammengearbeitet haben, das ist ein guter Schritt.“
Perfekt sei zwar nicht alles gelaufen, denn “zu Beginn der zweiten Halbzeit waren wir etwas schlampig, doch das haben wir gemeinsam durchgestanden“. Die größere Baustelle sei das zentrale Mittelfeld, da die Spielweise von Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Konrad Laimer eine andere sei als diejenige, die er bevorzuge: “Die Charakteristik unserer Mittelfeldspieler ist, sich viel zu bewegen. Ich kenne das eher so, dass sich das Spiel um die zentralen Mittelfeldspieler bewegt.” Mannschaft und Coach müssen sich diesbezüglich “aneinander anpassen“, so Tuchel, der die Leistung von Kimmich und Goretzka als ersten Schritt wertete: “Die beiden haben heute gut aufeinander aufgepasst. Wenn wir angreifen, dürfen wir nicht zu offensiv werden, sondern den Rest vom Feld gut besetzen, um Konter zu verhindern. Das können wir noch flüssiger und schneller machen.“