Die vielleicht turbulenteste Transferperiode der über 123-jährigen Vereinsgeschichte biegt auf die Zielgerade ein. Während Uli Hoeneß Anfang Juni den FC Bayern nicht zuletzt wegen des abrupten Wechsels in der Führungsetage als total befriedet bezeichnet hatte, zeigte die Realität bei den Transferaktivitäten ein anderes Bild. Das lag und liegt natürlich am immer stärker werdenden Medieninteresse, aber auch am Vorgehen des Vereins – ein sechs Mann starkes Kompetenzgremium für die Transfers bietet mehr Angriffsfläche, vor allem bei der Heterogenität der Besetzung, als es die Konstellation davor angeboten hatte. Dennoch haben die Bayern Stück für Stück ihre Kader-Baustellen geschlossen. Nach dem Statement-Transfer von Harry Kane steht nun die Verpflichtung des 23-jährigen Torwarts Daniel Peretz unmittelbar bevor. Und dann gibt es noch die Position der sog. Holding Six. Mitte der vergangenen Woche hieß es, dass Gremium hätte sich ausdrücklich gegen eine Verpflichtung ausgesprochen. Die Äußerungen von CEO Jan-Christian Dreesen am Freitagabend in Bremen relativieren diesen Beschluss jedoch wieder, eine Aktivität für diese Position ist weiterhin nicht komplett ausgeschlossen.
Laut Thomas Tuchel fehlt es den Bayern im zentralen Mittelfeld an Zweikampfstärke und Positionstreue, auch wenn er nach dem souveränen BL-Auftaktsieg bei Werder sein Mittelfeld-Duo Kimmich / Goretzka für dessen diszipliniertes Auftreten lobte. Nachdem sich in der letzten Woche offensichtlich die Mehrheit der FCB-Verantwortlichen gegen die Verpflichtung einer Holding Six ausgesprochen hatte, meinte Dreesen anlässlich der Partie in Bremen diplomatisch: “Wir haben unseren Transfer-Ausschuss, das ist ja allgemein bekannt. Wir reden total offen in diesem Transfer-Ausschuss. Ich glaube, wir haben aktuell eine fantastische Mannschaft mit hervorragenden Einzelspielern, die auch im Kollektiv funktionieren können… Thomas hat gesagt, dass wir besser werden wollen. Da ist nichts gegen zu sagen. Das Transferfenster ist noch 14 Tage geöffnet. Erst am 1. September ist es vorbei. Mal schauen, was wir bis dahin machen.“
Das Transfer-Gremium der Münchner, bestehend aus Coach Tuchel, Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Aufsichtsrat Kalle Rummenigge, CEO Dreesen, Präsident Herbert Hainer und Kader-Planer Marco Neppe wird also weiterhin den Markt beobachten. Laut tz-Informationen werden die Bayern jedoch nur ins Grübeln geraten, sollte sich eine interessante Option auftun, welche auf Anhieb das Mittelfeld verbessert. Aurelien Tchouameni von Real Madrid soll so ein Spielertyp sein. Der spielt sich jedoch gerade in der Startformation der Königlichen fest …
Ein Kommentar zu “Doch noch ein neuer Sechser für Tuchel?”