Man muss sich lange zurückerinnern, wann ein FCB-Transfer derart viel Euphorie entfacht hat wie der von Harry Kane nach dem vorangegangenen zähen Verhandlungspoker – vielleicht 2007 bei der Verpflichtung von Franck Ribéry. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft zeigt sehr schnell, dass er in allen Details ein Musterprofi ist. Selbst will er sich immer verbessern und bei den Bayern sein Leistungsmaximum erreichen. Laut dem ehemaligen FCB-Kapitän Stefan Effenberg werden die Bayern extrem von dem 30-Jährigen profitieren.
Der Champions League Sieger von 2001 nahm den Auftaktsieg des FCB zum Anlass, um Kanes wichtige Stellung innerhalb des Teams hervorzuheben. Effe bei Sport1: “Tel wird von Harry Kane profitieren. Zu meiner Zeit war das Roque Santa Cruz, der so viel von Giovane Elber gelernt hat. Wenn du Fragen hast, dann geh’ zu Harry Kane, einem der besten Stürmer der Welt. Da profitieren alle drumherum”.
Einen ersten Beweis für Effenbergs These lieferte Leroy Sané. Der Doppeltorschütze war für die Bremer Verteidigung kaum nicht zu fassen und nutzte die Lücken immer wieder zu seinen Gunsten. Seinen beiden Treffern ging überragender Kombinationsfußball voraus. Effenberg nannte noch ein weiteres Beispiel, welches Kanes Führungsanspruch innerhalb der Münchner Mannschaft demonstriert. Er besitzt „Führungsqualitäten – so auch, als er in Richtung Goretzka nach seinem Tor dirigiert hat. Das sind zwar nur Kleinigkeiten, aber die sind enorm wichtig“. Auch deswegen ist Kane aus Effenbergs Sicht „der Spieler, den die Bayern unbedingt gebraucht haben”.
Treffen all die Vorschlusslorbeeren und Hoffnungen ein, könnte der FCB einen Spieler bekommen haben, der für den Teamerfolg wesentlich wichtiger ist als es ein Lewandowski jemals war, obwohl er möglicherweise dessen unglaubliche Torquoten nicht (ganz) erreicht. Fußball ist ein Mannschaftssport.