FCB-Hierarchie-Problem – Rummenigge taktlos!

Der FC Bayern verbindet mit der Verpflichtung von Englands Rekordtorschützen Harry Kane große Hoffnungen und Erwartungen. Der Stürmer soll den Rekordmeister natürlich zu Titeln schießen, er soll aber auch seine großen Führungsqualitäten einbringen. Dies betont auch FCB-Aufsichtsrat Kalle Rummenigge bei der Verleihung der SportBild-Awards in Hamburg.

Wir haben in den letzten zwei Jahren ein bisschen die Hierarchie verloren“, so der 67-jährige ehemalige FCB-CEO. Als klare Leader galten zuvor Manuel Neuer, Thomas Müller und Robert Lewandowski, aktuell ist keine eindeutige Struktur erkennbar. “Ich glaube, Harry wird dazu beitragen, dass die Hierarchie schnell zurückkommt“.

Kane hat bereits bei seiner offiziellen Präsentation bekundet, dass er sich selbst als Führungsspieler einbringen möchte. Aus Sicht von Rummenigge geht es darum, dass der Klub “ein paar wenige Häuptlinge” haben soll. Neben Kane sollten das nach Rückkehr aus Verletzung Neuer und weiter auch Müller sein. In diesem Zusammenhang packt der ehemalige Weltklassestürmer dann auch noch die Keule aus, als er von “einigen Indianern, die vorher geglaubt haben, dass sie Häuptlinge sind” spricht.

Die SportBild spekuliert wenig überraschend, dass Rummenigge damit auf Aushilfskapitän Joshua Kimmich und Leon Goretzka abzielt, die für sich einen Führungsanspruch beantragen, diesem aber nicht zur vollen Zufriedenheit aller gerecht werden sollen. Die Worte von Rummenigge seien aber auch in Richtung von Kingsley Coman, Serge Gnabry, Benjamin Pavard und Leroy Sané gefallen, die als Leader verschiedener Cliquen im FCB-Kader gelten.

Dazu FC Bayern Total:

Grundsätzlich hat der Kalle damit natürlich recht. Dass gerade in der letzten Saison nach dem WM-Desaster auf allen Ebenen der Einbruch teilweise so brutal war, lag sicherlich auch an der Führungslosigkeit der Mannschaft. Dies nun aber in dieser Form – “Indianern, die vorher geglaubt haben, dass sie Häuptlinge sind” – auszudrücken, ist schlichtweg unnötig und völlig taktlos. Die Mannschaft ist extrem sensibel und war in der zweiten Hälfte der letzten Saison kollektiv mental angeschlagen bzw. total überfordert. Thomas Tuchel hat zuletzt in dieser Hinsicht schon einen falschen Weg eingeschlagen. Die Bosse scheinen diesbezüglich nicht sensitiver zu sein.

ABER: Rummenigge spricht auch von den letzten beiden Jahren, in welcher die Hierarchie verloren ging. Das beinhaltet natürlich auch noch eine lange Phase, in welcher Lewandowski, Müller und Neuer als Führungsspieler fungiert haben und es eben auch nicht so glänzend lief. Der polnische Weltklassestürmer galt sowieso eher als Einzelkämpfer, seine Führungsrolle dürfte sich vor allem auf das Erzielen von inflationär vielen Toren beschränkt haben. Diese Rolle füllt Harry Kane hoffentlich wesentlich besser aus – alle anderen würden davon tatsächlich erheblich profitieren!

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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