Hoeneß zum Kane-Poker: Großes Lob für Harry und scharfe Kritik an Levy

Tottenham-Boss Daniel Levy gilt in der Fußballbranche als gewiefter und harter bis unfairer Verhandlungspartner. Das bekamen die FCB-Verantwortlichen in den vergangenen Wochen beim Transfer-Poker um Harry Kane hautnah mit.

Uli Hoeneß lässt nun in einem Interview mit Welt am Sonntag durchblicken, dass ihm das Verhalten von Levy gar nicht gefallen hat. “Ich fand es nicht gut, dass Levy in den Urlaub nach Miami geflogen ist, als der wichtigste Spieler seines Klubs, der Kapitän der englischen Nationalelf, den Verein verlassen wollte. Dadurch haben sich die Gespräche nochmals verkompliziert“.

Durch die Zeitverschiebung zwang Levy die Bayern dazu, die Verhandlungen teilweise mitten in der Nacht zu führen – so auch in den entscheidenden Stunden: “Als der Transfer in der letzten Nacht zu scheitern schien, habe ich mir gedacht: Eigentlich sollten Vereinbarungen per Handschlag noch etwas gelten“.

Laut dem FCB-Ehrenpräsidenten hätte Daniel Levy dabei einen “alten Trick” angewendet. “Wenn alles klar ist – noch einen draufsetzen. Um Mitternacht hatten wir eine mündliche Einigung, um 2:50 Uhr ist die aber wieder in Zweifel gezogen worden. Es ging in jener Nacht noch einmal um einen größeren Betrag“. FCB-CEO Jan-Christian Dreesen habe dann aber gesagt: “Keinen Penny mehr!”

Laut Hoeneß hat der Poker am letzten Tag noch einmal sechs Stunden gedauert, bis Levy endgültig akzeptiert hat, und führt weiter aus, “dass wir in der Hinsicht stur bleiben, und der Flieger, der schon seit dem Morgen in Stansted für Harry bereitstand, endgültig abheben konnte“.

Druck hatte es zuvor auch noch vonseiten des Spielers gegeben. Kane, dessen Vertrag bei den Spurs nur noch bis 2024 lief, hatte sich schon längst mit den Bayern geeinigt und für sich eine Deadline gesetzt. “Harry hat an dem Vormittag gesagt: Wenn wir bis zum Abend keine Lösung haben, spiele ich am Sonntag für Tottenham. Und dann ist es vorbei, dann werde ich keinen neuen Vertrag bei Tottenham unterschreiben und nächstes Jahr ablösefrei gehen.

Dreesen hatte bei der Präsentation des englischen Nationalmannschaftskapitäns am 13. August schon Einblicke in den schwierigen Transferpoker mit Levy gegeben. “Wir haben nie an Harry gezweifelt, er ist immer zu seinem Wort gestanden. Aber es gab zwischendurch schon Momente, in denen man sich gefragt hat, ob es weitergeht.”

Am Ende hat der FC Bayern für den 30-Jährigen Stürmer die Rekordablöse von 100 Millionen Euro nach London überweisen müssen. Das will Hoeneß allerdings etwas überraschend so nicht bestätigen. “Die wirkliche Cash-Summe, die wir jetzt garantiert zu zahlen haben, liegt unter hundert Millionen. Aber wenn wir zum Beispiel Deutscher Meister werden oder die Champions League gewinnen, kann sie noch steigen.” 

Daniel Levy & der FCB: Das wird sicherlich keine Männerfreundschaft mehr!

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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