Selbst die größten Skeptiker des Kane-Transfers unter den FCB-Fans müssten eigentlich langsam leuchtende Augen bekommen, wenn es um den neuen Superstar des deutschen Rekordmeisters geht. Außerhalb des Spielfelds überzeugt er genauso wie auf dem grünen Rasen. So wie im heute veröffentlichten Interview mit der BILD am Sonntag. Darin erklärt der 30-Jährige unter anderem, dass der Wechsel zum FC Bayern München keineswegs aus Zeitdruck geschehen ist und er betont die gute Beziehung zu Thomas Tuchel.
Vom Bayern-Cheftrainer zeigt sich Kane begeistert: „Als wir uns im Sommer getroffen haben, hat mich sofort seine Energie beeindruckt. Thomas Tuchel strotzt vor Ideen, er hat eine tolle Persönlichkeit. Es ist mir wichtig, zum Trainer eine gute Beziehung zu haben. Das Menschliche sowie das Fachliche passt bei uns beiden einfach“.
Außerdem widerspricht Kane, der in seiner Karriere noch keinen wichtigen Mannschaftstitel gewonnen hat, der These, es sei eine Jetzt-oder-nie-Situation für seinen Abschied aus Tottenham gewesen: „Die Entscheidung für den FC Bayern wurde nicht wegen Zeitdrucks, sondern aus Überzeugung getroffen“. Natürlich dementiert er aber nicht, dass Titel auch für ihn von Bedeutung sind. „Diese ersten Pokale zu gewinnen, ist für mich sehr wichtig. Ich hoffe, dass das schon in dieser Spielzeit der Fall sein wird.“
Auf die Frage, wie es ist, der erste 100-Millionen-Transfer der Bundesliga zu sein, antwortet Kane: „Ich bin Bayern extrem dankbar, dass sie nie lockergelassen haben. Sie haben großes Vertrauen in meine Stärke. Ich will aber nicht zu sehr auf diese Zahl schauen.“ Der Kapitän der englischen Nationalelf will auch in München Anführer sein, Tore schießen und auflegen. „Die Ablöse habe ich dabei nicht im Kopf, das verändert nicht meine Herangehensweise.“
Besonders beeindruckt zeigte er sich erneut von der Atmosphäre in den deutschen Stadien: „Die Stimmung in Bremen war unglaublich, ganz anders als in England und in der Premier League. Es war ein Liga-Spiel, aber es hat sich angefühlt wie eine große europäische Nacht, wie ein Champions-League-Spiel.“
Auch vom in England oft belächelten Niveau der Bundesliga ist Kane angetan: „Bremen hat Mann gegen Mann gespielt, aggressiv mit der Abwehrreihe nach vorne verschoben. So gab es auch viele Konter. Es gibt wenige Teams in der Premier League, die so agieren.“