An Diskussionsstoff hat es beim FC Bayern während des Transfersommers in keinster Weise gefehlt. Laut Rekordnationalspieler Lothar Matthäus sind die FCB-Verantwortlichen aber selbst Schuld an den zahlreichen Spekulationen.
Mit Harry Kane kam der absolute Wunschstürmer und mit Minjae Kim wurde ein adäquater Ersatz für Lucas Hernández gefunden, während Konrad Laimer und Raphael Guerreiro sehr früh ablösefrei verpflichtet wurden. Doch im Endspurt der Transferperiode gab der FC Bayern kein wirklich gutes Bild ab, weil Benjamin Pavard, Ryan Gravenberch und Josip Stanisic ersatzlos abgegeben wurden und aufgrund unterschiedlicher Aussagen der Verantwortlichen unklar war, welche Transfers in Angriff genommen werden.
Besonders belastet wurde die Vorbereitung von der Debatte über einen defensiven Mittelfeldspieler, der in den Augen von Cheftrainer Thomas Tuchel in seinem ansonsten hochwertigen Kader fehlt, während der Transfer-Ausschuss zwischendurch keinen Bedarf mehr gesehen haben soll. Dazu Matthäus in seiner Kolumne für Sky Sport über Tuchel: “Ich verstehe seine Argumente als Trainer total. Er möchte seine Mannschaft nach seiner Philosophie spielen lassen und dafür ist ein Spieler mit diesen Eigenschaften sehr wichtig. Ich verstehe auch die Bayern-Bosse, die in ihren Augen mit Kim, Kane, Guerreiro und Laimer sehr gute Spieler verpflichtet haben.”
Das größere Problem als interne Diskussionen über die Kaderplanung für eine Saison ist für den Ex-FCB-Kapitän, dass jene Diskussionen öffentlich ausgetragen worden sind. “Woche für Woche äußerten sich der Trainer, der Vorstandsvorsitzende, Uli Hoeneß oder die Spieler zu diesem Thema. In jeder Pressekonferenz wurde das Thema ewig zugelassen, weil vom Verein kein Punkt gesetzt wurde“, kritisiert Matthäus das Handeln der FCB-Bosse. “Das diskutiert man intern und verrät nach außen, dass man zufrieden sei, aber die Augen weiter aufhält. Fertig. Das war zu viel.”
Gut gebrüllt, Loddar! 😉