Nach gelungenen ersten Transfers und der Kane-Verpflichtung nach einem schier unendlichen Poker mit Tottenham-Boss Daniel Levy hätte der Wechsel von Joao Palhinha zum FCB der krönende Abschluss der bayerischen Sommer-Transferperiode werden sollen. Bekannterweise kam es anders. Fans und Medien rätseln immer noch, warum es so gekommen ist. Ganz offensichtlich haben FCB-interne Unstimmigkeiten zu dem Palhinha-Desaster am Deadline Day geführt.
Laut The Athletic ist vor allem die (aufgeblähte) Transfer-Taskforce der Bayern maßgeblich dafür verantwortlich, dass man sich nicht früher um den Portugiesen bemüht hat. Bis Ende August herrschte bei dieser Uneinigkeit, ob tatsächlich eine Holding Six verpflichten werden soll. Thomas Tuchel und die Bayern-Verantwortlichen (u.a. Uli Hoeneß, Kalle Rummenigge und Jan-Christian Dreesen) hätten viel zu lange über die Notwendigkeit eines neuen Sechsers diskutiert.
Und auch als man sich dann endlich entschlossen hatte, doch noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv zu werden, hat das Transfergremium erneut viel Zeit gebraucht, um den Kandidaten zu finden, mit dem alle zufrieden waren. “Am Ende haben wir reagiert und überstürzt gehandelt”, verriet eine Quelle aus dem Verein gegenüber The Athletic.
Tuchel hatte bereits zu Beginn der Transferperiode darauf hingewiesen, dass er im defensiven Mittelfeld Bedarf sieht, um personell nachzulegen. Ehrenpräsident Hoeneß hingegen verwies im Rahmen des Trainingslagers am Tegernsee Mitte Juli darauf, dass man diese Baustelle mit der Verpflichtung von Konrad Laimer bereits geschlossen hätte. Warum es sechs Wochen später dann doch noch zu einem Kurswechsel kam, ist offen.
Hätte man sich nur ein paar Tage früher um Palhinha bemüht, wäre der Deal aller Voraussicht nach problemlos über die Bühne gegangen. Gleiches gilt vermutlich auch für die Suche nach einem Ersatz für Benjamin Pavard.
PS: Zu gerne wüsste man, wer der Maulwurf aus dem Verein war, der das Deadline Day Desaster mit “am Ende haben wir reagiert und überstürzt gehandelt” erklärt hat, denn in Anbetracht der Geschehnisse ist dies doch eine bemerkenswert falsche Wortwahl. Es wurde nicht überstürzt, sondern zu spät gehandelt. Oder hat man – bisher öffentlich nicht bekannt – gar überstürzt noch einen unpassenden Spieler verpflichtet … 😉