Ex-BVB-Keeper: “Echte Liebe”-Verein? Eher Heuchler!

Wann immer FCB- und BVB-Verantwortliche und -Fans aufeinanderprallen: Kann man in Dortmund leistungsmäßig auf dem Platz und vor allem was Titel betrifft nicht ansatzweise mit dem deutschen Rekordmeister mithalten, versteift man sich darauf, im Gegensatz zum (über-)großen Rivalen aus Bayern der Echte-Liebe-Verein zu sein. Wer die zum Teil gnadenlose Personalpolitik des BVB in den letzten Jahren verfolgt, schüttelt dabei eher ungläubig mit dem Kopf und bekommt nun die Bestätigung von einem langjährigen Torwart der Borussia

Nach seinem turbulenten Aus bei Borussia Dortmund im letzten Sommer – mit über einjähriger Vorankündigung – hat Roman Bürki nun in den USA sein Fußball-Glück gefunden. Die Art und Weise seines BVB-Abschieds hat er ganz offensichtlich bis heute nicht verkraftet. In einem Interview mit der SportBild tritt er heftig gegen seinen Ex-Verein nach. Zwischen den Zeilen erhebt er schwere Vorwürfe gegen Terzic, Kehl & Co.

Gleich in seinem ersten MLS-Jahr hat der ehemalige Schweizer Nationaltorhüter mit St. Louis City die Chance, die US-Meisterschaft zu gewinnen, etwas was ihm in seinen sieben Jahren in Dortmund (2015-2022) nicht vergönnt war. Abgeschlossen hat er aber mehr als ein Jahr nach seinem unwürdigen Abgang noch immer nicht mit dem Kapitel BVB.

Fast sechs Jahre lang war er die unangefochtene Nummer 1 in Dortmund, dann wurde er nach einer Schwächephase degradiert. Bis heute hängt ihm dieser Tiefschlag nach. „Enttäuscht hat mich, dass die Verantwortlichen mir ein Jahr zuvor einen neuen Vertrag gegeben und mir gesagt hatten, dass sie auf mich setzen würden. Darauf war ich dann natürlich eingestellt und schockiert, als mir Edin Terzic und Sebastian Kehl mitteilten, dass man nicht mehr mit mir plant“, sagt der Schweizer nun in der SportBild.

Anschließend stellt er die BVB-Verantwortlichen sogar als Heuchler dar und wirft ihnen vor, sich um die Psyche ihrer Spieler einen Kehricht zu kümmern. „Ich konnte mich über den Sieg in Berlin nicht so freuen, ihn nicht so feiern, wie ich es gerne gewollt hätte!“, sagt der 32-Jährige über sein letztes großes BVB-Spiel, den DFB-Pokal-Triumph 2021. (Bürki spielte damals nur wegen der Verletzung von Marwin Hitz).

Vor dem Spiel bekam ich Nachrichten von den BVB-Verantwortlichen, in denen sie mir schrieben, wie gut ich sei. Das hat sich nicht richtig angefühlt, weil mir ja kurze Zeit zuvor noch mitgeteilt wurde, dass ich nicht mehr gebraucht werde. Daher haben mich diese Nachrichten nicht mehr interessiert.

Über seinen Wechsel in die MLS erklärt er: „Ich stellte mir die Frage: Willst du weiter in Europa spielen und das Gefühl haben, dass du als Mensch nur etwas bedeutest, wenn du Leistung bringst und wenn nicht, sich auf gut Deutsch gesagt keine Sau dafür interessiert, wie es dir persönlich geht? Beim BVB ging es am Ende immer nur darum, ob ich etwas Neues gefunden hätte.“ Heftige Vorwürfe – absolut nicht kompatibel mit dem Prädikat “Echte Liebe“.

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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