Nur eine Momentaufnahme?
Der FC Bayern steht vor der ersten großen Standortbestimmung der neuen Bundesliga-Saison: Am Freitagabend hat der Rekordmeister mit Bayer Leverkusen das einzige andere Team zu Gast, das in den ersten drei Spielen die volle Punktausbeute geholt hat. Der niederländische Nationalspieler Matthijs de Ligt wird dabei vermutlich erneut auf der Ersatzbank Platz nehmen müssen.
Nach seiner starken Premierensaison in München ist der 24-Jährige aktuell in der Abwehr-Hierarchie des Rekordmeisters abgerutscht. Nur im DFL-Supercup durfte de Ligt starten, nach 45 Minuten musste er jedoch nach einer durchwachsenem Leistung für Neuzugang Minjae Kim Platz machen. Der Südkoreaner bildet seither mit Dayot Upamecano die Stamm-Innenverteidigung, für den Niederländer reichte es so in der Bundesliga nur zu Einwechslungen. Wie die Münchner tz berichtet, wird sich auch an der Rangordnung in der Defensive so schnell nichts ändern.
FCB-Chefcoach Thomas Tuchel sei “aktuell kein großer Fan von de Ligts Spielweise“, so die Münchner Tageszeitung. Er würde den Spielaufbau verlangsamen, zu viele Querpässe einstreuen und sich zu selten trauen, das Spiel mit Vertikalbällen schnell zu machen. So spekulierte der kicker vor Kurzem sogar, de Ligt könne beim FC Bayern als Alternative für die Position vor der Abwehr als Holding Six ausprobiert werden. Dort würde sich Tuchel einen defensivstarken Zweikämpfer wünschen, der nicht unbedingt mit der Spielgestaltung beauftragt werden muss.
Noch aktueller wird dieses Thema, wenn Joshua Kimmich gegen Leverkusen tatsächlich ausfallen sollte. In der Innenverteidigung führt derzeit an Kim und Upamecano kein Weg vorbei. Tuchel bezeichnete die bisherigen Leistungen des Duos laut des Blatts als “die neue Basis“, an der sich die Abwehrarbeit des FC Bayern messen lassen soll. Immerhin konnte sich de Ligt am Sonntag mit der Elftal 90 Minuten Spielpraxis holen, die Niederlande gewann in Irland in der EM-Qualifikation mit 2:1.