Seit Dienstagnachmittag erfreuen sich die Bayernfans und hoffentlich auch andere Fußballfans an dem überlebensgroßen Denkmal – Denk mal an Gerd – für die FCB- und deutsche Fußballlegende Gerd Müller. Diese begrüßt den Fan auf der Esplanade von der U-Bahn kommend ungefähr einhundert Meter vor der Arena. Gerd Müller – der wohl beste – zumindest deutsche – Stürmer aller Zeiten, Welt- und Europameister, vierfacher Europapokalsieger, unendliche Torrekorde – und – nicht minder wichtig – ein bescheidener sympathischer und vor allem äußerst fairer Sportsmann. Der Auftritt des Leverkusener Angreifers Jonas Hofmann in der Endphase des gestrigen Bundesliga-Spitzenspiels hätte dagegen kaum einen größeren Kontrast zur Bayern-Legenden aufzeigen können.
Dabei hat der 31-jährige Ex-Dortmunder und Ex-Gladbacher für seine schauspielerische Einlage sogar noch dezenten Beifall von Ex-SR Manuel Gräfe bekommen, welcher dagegen den gestrigen extrem schwachen SR Daniel Schlager für seine Leistung extrem tadelte.
Gräfe: „Clever gemacht von Hofi, junger Schiedsrichter und VAR reingefallen. Kontakt ja, Foul nein. Warum? Hofi bringt schon vor dem Kontakt sein rechtes Bein zum Schleifen (setzt es eigentlich gar nicht richtig auf), denn er hatte Körper und Bein nur für den Kontakt nach vorne gebracht.”
Hofmann habe auf den Kontakt gewartet, der „zweifelsfrei“ auch gekommen sei: „Hofis Körper und sein rechtes Bein sind schon nach vorne zum Sturz ausgerichtet, das linke wird deshalb gar nicht mehr aufgesetzt.“
Es handele sich also um einen Sturz von Hofmann, „nicht durch Kontakt“. Gräfes Fazit: „Kein Elfer.“
Das ist – in Bezug auf Hofmann – die Harmlosversion des TV-Zuschauers Gräfe. Dass Hofmanns schauspielerische Einlage mit folgendem Versagen von VAR und SR aber auch eine schamlose Schmierenkomödie war, haben die Zuschauer im Stadion erlebt, die – wie der Autor des Beitrags – diese unmittelbar vor der eigenen Nase erleben bzw. erleiden mussten.
SR Schlager machte zunächst nicht die geringste Anstalt, die leider tatsächlich ungeschickte Aktion von Phonzie Davies als Foul und damit als Elfmeter zu werten. Erst das theatralische jämmerliche Verhalten von Hofmann schien das SR-Team auf die Idee zu bringen. Hofmann wand sich am Boden, als ob ihm das Bein abgeschlagen worden wäre. Dieses Schauspiel setzte er genau so lange fort, bis Schlager tatsächlich auf den Elfmeterpunkt deutete. Exakt in diesem Moment sprang der deutsche Laienschauspieler, Entschuldigung Nationalspieler, wie von der Tarantel gestochen – alternativ von einer göttlichen Genesung geheilt – auf und ließ sich von seinen Teamkollegen ausgiebig feiern – ohne noch den geringsten soeben noch so stark empfundenen Schmerz zu verspüren.
Eine für einen deutschen Nationalspieler mehr als unwürdige Aktion. Wenn der Gerd gestern seinen Bayern von weiter oben zugesehen hat, wird er sich deswegen mit Grausen abgewendet haben. Angesichts der gestrigen Aktion von Hofmann könnte man als deutscher Fußballfan auch die Hoffnung hegen, dass so ein Spieler hoffentlich nicht im EM-Kader der deutschen Nationalmannschaft stehen wird.
PS: Dagegen wurde der äußerst faire Jamal Musiala dafür bestraft, dass er trotz der Behinderung von Tapsoba von hinten, der auf weiter Flur letzter Mann bei Leverkusen war, sich nicht hat sofort fallen lassen und unbedingt das Tor erzielen wollte. Aber auch so hätte man dafür Elfmeter und Platzverweis geben können / müssen.
Es wird vom ersten bis zum letzten Spieltag alles daran gesetzt, daß Bayern München nicht zum wiederholten Male in Folge deutscher Meister wird. Was man zu dem Spieler Hofmann und den Schiedsrichtern auch dem VAR, sagen kann ist nur “sie sollen sich in grund und Boden schämen” das hat mit Sportsmann nichts zu tun. Es zählt halt nur, die Bayern irgendwie daran zu hinder Meister zu werden.
Leider kann, muss man das so sehen, Anton. Traurig aber wahr.