Die vielerorts – vor allem in FCB-Kreisen – mit einem gewaltigen Kopfschütteln begleitete Berufung von Andreas Rettig zum Geschäftsführer des DFB hat zu einem neuerlichen Zerwürfnis beim seit Jahren krisengeplagten Verband geführt. Kalle Rummenigge und Oliver Mintzlaff (RB Leipzig) haben ihren sofortigen Rücktritt aus der DFB-Taskforce erklärt – und das hauptsächlich mit der Verpflichtung Rettigs als Nachfolger von Oliver Bierhoff begründet.
Rettig gilt als streitbare Persönlichkeit und wird von der Anhängerschaft des Rekordmeisters als Bayernhasser gesehen. Aufgrund seiner Ansichten ist er in der Vergangenheit immer wieder angeeckt, in der Branche ist er umstritten. Auch der ehemalige FCB-CEO Rummenigge verspürt ganz offensichtlich keine Lust mit Rettig zusammenzuarbeiten.
In den vergangenen Jahren hat sich Rettig auch medial immer wieder als Chefkritiker präsentiert – dabei schonte er weder Verbände, noch Klubs, Profis oder Funktionäre. Vor allem mit den Bossen vom Rekordmeister lag der 60-Jährige permanent im Clinch.
Die Taskforce war nach dem Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der WM-Endrunde im vergangenen Jahr in Katar gegründet worden. Der Expertenrat soll dafür sorgen, dass sich der Verband und die Nationalelf mit Blick auf die EM 2024 in Deutschland aus dem Tief befreien.
Die Suche nach einem Erben für Bierhoff, der nach der WM zurückgetreten war, sollte eine Hauptaufgabe der Taskforce sein. Bisher gehörten dem Gremium neben Rummenigge und Mintzlaff noch Nationalmannschafts-Sportchef Rudi Völler, DFB-Präsident Bernd Neuendorf sowie Vize Hans-Joachim Watzke an.
Rummenigges Wortlaut zu seiner Entscheidung: “Der aktuelle, für den DFB öffentlichkeitswirksame Expertenrat, ist nie mit den entsprechenden Entscheidungskompetenzen ausgestattet worden, um effektiv, wirksam und zielstrebig arbeiten zu können. Die Task Force wurde in wichtige Beschlüsse des DFB nicht eingebunden, teilweise nicht einmal informiert. So haben wir von der Installation Andreas Rettigs als Geschäftsführer Sport des DFB, eine durchaus sensible Personalie und diskussionswürdige Entscheidung, durch die Medien erfahren. Auf dieser Basis ist eine vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht möglich.“
Geile Aktion, Kalle. Man möchte ja nicht, dass man für den Untergang des deutschen Fußballs in treibender Kraft verantwortlich ist.🤙🏻🔴⚪️