Nach einem halben Jahr beim FC Bayern inklusive Trainerwechsel von Nagelsmann zu Tuchel spielt der niederländische Nationalspieler Daley Blind nun in Katalonien beim FC Girona. Beim deutschen Rekordmeister lief es sportlich für ihn trotz des am Ende gewonnenen Meistertitels eher suboptimal, das schaut nun in LaLiga wesentlich besser aus. Trotzdem blickt der ehemalige FCB-Bankdrücker nicht negativ auf seine Münchner Zeit zurück.
Der Niederländer, der von Ajax Amsterdam im Januar 2023 zu Bayern München gekommen war, verbrachte die Rückrunde 2022/2023 vorwiegend sitzend auf der Ersatzspielerbank. Lediglich 153 Bundesliga-Minuten hatte der 33-jährige Allrounder sammeln dürfen, bevor sein Halbjahres-Vertrag in München im Sommer auslief. Nun zieht Blind in The Athletic ein Fazit seiner Münchner Zeit.
Anders als in München gehört Daley Blind beim FC Girona zum unumstrittenen Stammpersonal. Sensationell steht der Klub aktuell nach sieben absolvierten Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz in Spaniens höchster Spielklasse. Bei Girona hätte Blind schon früher landen können, wie er nun verriet.
„Girona wollte mich, bevor ich zu Bayern ging. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt meine Schwierigkeiten mit Ajax und bin deshalb zu den Bayern gegangen. Davor waren Girona, Antwerpen und einige andere Vereine interessiert“, sagt der 33-Jährige gegenüber The Athletic.
Im Transfer von Ajax Amsterdam zu Bayern München habe er damals „eine große Chance“ gesehen. Doch beim FC Bayern bekam er trotz der Verletzung von Lucas Hernández nur wenig Spielzeit. Nach dem Trainerwechsel kam er unter Thomas Tuchel gar nicht mehr zum Zug.
„Ich habe meine Zeit in München als Spieler nicht genossen, aber als jemand, der Fußball liebte, habe ich sie genossen. Ich habe von Kimmich und Müller erfahren, wie sie trainiert haben, von Nagelsmann, wie er trainiert hat“, beschreibt Daley Blind seinen Erfahrungsgewinn. Er betont: „Ich habe versucht, von ihnen zu lernen, anstatt zu jammern, weil ich nicht gespielt habe.“
Nun ist das Kapitel Bayern München abgehakt, Blind spielt jetzt für Girona, wo es blendend läuft – für ihn persönlich und für den Klub. „Girona gehört nicht zu den größten Vereinen der Welt, aber sie waren positiv gestimmt, wollten wachsen und ich war begeistert, als ich mit dem Manager über den Stil des Fußballs und des Vereins sprach. Ich bereue bisher nichts und der gute Start hat geholfen“, erklärt Blind.
Richtig interessant wird es am morgigen Samstag (30. September 2023, 18.30 Uhr): Dann trifft der FC Girona auf Spaniens Rekordmeister Real Madrid. Für Girona wird es darum gehen, den Königlichen die Stirn zu bieten und die Tabellenführung zu verteidigen.
Wenn man einen Vergleich zum FC Bayern und zur Bundesliga ziehen darf: Girona (früher spanisch Gerona) ist von Barcelona ungefähr so weit wie Augsburg von München entfernt. Der Größenunterschied der katalanischen Städte ist aber noch wesentlich größer als der der bayerischen. Der FC Girona ist in Spanien also so etwas wie ein kleiner FC Augsburg.
Und Daley ist und bleibt ein sympathischer Typ!
Update 2. Oktober 2023
Boulevard-Journalismus at its worst! Immer mehr Fußballseiten berichten nun über diese sympathischen nachvollziehbaren Aussagen von Daley unter der Click-trächtigen Headline “Daley Blind mit großer Abrechnung“! Ganz ehrlich, das macht fassungslos. Schlimmstes nicht nur Clickbaiting, sondern auch Bashing.