Der Mimimi-BVB erzwingt zuhause endlich wieder einmal einen Punkt – aber: Deutscher Meister wird nur der FCB!!!

Ein Kommentar von Petersgradmesser

Nach so einem extrem emotionalen Spiel wie am Samstagabend im „deutschen Clásico“ tue ich immer gut daran, mit einem ausführlichen Kommentar mindestens eine darüber geschlafene Nacht zu warten. Emotionen herunter fahren ist angesagt. Nur dieses Mal hat das rein gar nicht geholfen, Wut und Unverständnis sind sogar sukzessive weiter angewachsen. Selten musste man zu einem Thema dermaßen viel gequirlte Kacke lesen wie dieses Mal. Und zwar aus allen Richtungen!

Natürlich gab es auch sehr viele Kommentare, welchen einen erleichtert aufatmen ließen. Kommentare, die vor allem auf die permanente Beeinflussung der BVB-Verantwortlichen und –Spieler mit einer dreist-einseitigen Unterstützung fast aller Medien seit mindestens 10 Jahren hinweisen, wenn es um Spiele gegen den ansonsten übermächtigen Rekordmeister geht. Die Medien nehmen diesen Spielball liebend gerne auf: Die bösen dauerhaft Erfolgreichen (weil ständig bevorzugten) Bayern gegen die guten immer wieder benachteiligten und deswegen erfolglosen Borussen aus Dortmund. Viel zu viele fallen auf dieses bewusst erzeugte Szenario herein.

Beschrieben habe ich selbst dies bereits mehrfach, unter anderem hierin:

Besonders bitter ist, dass mittlerweile auch nicht wenige Bayernfans an diesen ganzen Quatsch glauben. Die dreiste mediale Manipulation zeigt Wirkung. Genauso bitter: Die mittlerweile leider sehr zahlreichen Seitchen, die vorgeben FCB-Fanseiten zu sein, in Wahrheit aber einzig und allein darauf aus sind, mit einem ganz wüsten Bayern-Bashing Clicks und damit Geld zu generieren. Bayernfans sind das ganz gewiss nicht. Aber ihr Mobbing fällt leider auch bei FCB-Fans auf fruchtbaren (furchtbaren?) Boden, wenn ein größerer Teil der Fangemeinde wegen ein, zwei Unentschieden oder sogar einer Niederlage auf einige Bayern-Protagonisten sauer ist. Bevorzugte Opfer: Hasan Salihamidzic, Julian Nagelsmann, aber auch einige Spieler trifft es abwechselnd fürchterlich.

Nachdem der BVB in den letzten Jahren permanent lamentiert hatte, von den Schiedsrichtern im Clásico benachteiligt worden zu sein, legten die Verantwortlichen des DFB dieses Mal noch mehr Wert auf eine perfekte Wahl des Unparteiischen – und begingen dabei einen katastrophalen Fehler: Man wählte den angeblich besten deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin – geboren in Nürnberg, Franken, irgendwie auch Bayern. Und schon ging das Gezeter los: Wie könne man denn nur einen Schiedsrichter aus demselben Landesverband (Bayern) ein so wichtiges Spiel pfeifen lassen. Schon wieder Bayern-Bonus, oder was? Aytekin selbst wies aber sogleich darauf hin, eben kein Bayer, sondern ein Franke zu sein. Wer konnte schon in der letzten Woche erahnen, dass er damit bereits die von ihm bevorzugte Richtung im Spiel selbst erkennen ließ. Denn (für diejenigen, die sich in Fußball-Deutschland nicht ganz so gut auskennen): Pfeift ein Nürnberger ein Bayernspiel, ist das so, wie wenn ein Gelsenkirchner ein BVB-Spiel pfeifen würde. Es würde in Dortmund sofort einen Aufschrei geben. In wenigen deutschen Städten – vielleicht gerade einmal in Dortmund – wird dem FC Bayern so viel Abneigung, gar Hass, entgegen gebracht wie in Nürnberg. Aber vor dem Spiel wurde von einem möglichen Bayern-Bonus geschwafelt.

Ganz egal, wie gut (oder schlecht) Aytekin sonst Spiele leitet: Der Druck auf ihn – ursprünglich von BVB und Medien aufgebaut, dann vom DFB anfängerhaft durch seine Herkunft verstärkt – war zu groß. Ab dem Zeitpunkt, als er den vorverwarnten Jude Bellingham für dessen Tritt ins Gesicht von Alphonso Davies nicht per glatt Rot oder alternativ per Ampelkarte vom Platz stellte, lief das Spiel für ihn schief. Abgesehen von den katastrophalen Fehlentscheidungen, als er auf Foul von Jamal Musiala und Leon Goretzka anstelle von Notbremse und Elfmeter für Bayern entschieden hatte, zeigte er in der Schlussphase bei Kingsley Coman für dessen natürlich saudummes Foul nicht so viel Empathie und Fingerspitzengefühl wie bei seinem Freund Jude Ende der ersten Halbzeit. Die Ampelkarte für Coman war natürlich absolut regelkonform, aber im Vergleich zur Attacke von Bellingham auf die Gesundheit von Phonzie nahezu lächerlich. Warum bei den Szenen mit Musiala und Goretzka der VAR überhaupt nicht eingriff und SKY & Co diese Szenen nicht behandelten … siehe oben! Dass die beiden Fanlager abwechselnd dunklere Karten für Sané und Goretzka auf der einen und Can und Adeyemi auf der anderen Seite gefordert haben – geschenkt!

Und so kam es, wie es kommen musste: War die Bayern-Führung zur Halbzeit noch glücklich, spielten die Münchner den BVB bis zu dessen Anschlusstreffer in der 75. Minute nahezu an die Wand: Anstelle von 1:2 hätte es vorher schon 0:4 oder 0:5 stehen können, nein müssen … DAS müssen sich die Bayernspieler tatsächlich vorwerfen lassen. Aber wer konnte da schon ahnen, dass am Schluss nahezu alles gegen sie laufen würde …

Wem man übrigens keinen Vorwurf machen kann – und schon gar nicht für seine z.T. verletzungsbedingten Wechsel – ist Julian Nagelsmann. Die drei Wechsel zur Pause – darunter die erhebliche Schwächung vor allem in Sachen Tempo (was später noch eine erhebliche Rolle spielen sollte) durch Stanisic für Davies – waren alle folgerichtig und konsequent. Bitter war dann die Muss-Auswechslung des angeschlagenen Matthijs de Ligt,  für den Noussair Mazraoui kam. Ab dem Zeitpunkt hatte ich schon ein etwas mulmiges Gefühl: Die ursprünglich sehr gut stehende Viererkette wurde nahezu gesprengt, auch durch die notwendigen Umstellungen innerhalb des Abwehrverbundes. Den robusten Choupo kurz vor Schluss anstelle von Sadio Mané zu bringen und dafür Mathys Tel und Ryan Gravenberch auf der Bank sitzen zu lassen, ist auch nachvollziehbar. Der BVB hatte vorher mit Modeste einen Kopfball-starken Mann gebracht, Bayern mit de Ligt einen solchen verloren. Und die Schwachstelle des eigentlich mit Gardemaß ausgestatteten Gravenberch ist – laut Nagelsmann – (noch) seine Defensivarbeit. Zudem hat erst der Platzverweis von Coman zum Ungleichgewicht beigetragen und die ganz späte Dortmunder Offensive eingeleitet. Für die (erneute) Dummheit vom King konnte sein Trainer nun wahrlich nichts.

Und so feierte der BVB am Ende nach zuvor acht Schlappen in Serie gegen den deutschen Rekordmeister ein Heim-Unentschieden(!!) wie eine gewonnene Meisterschaft. Kann man schon einmal machen 😉

Nicht ganz ohne Grund habe ich als ersten Teil der Überschrift „Der Mimimi-BVB erzwingt zuhause endlich wieder einmal einen Punkt…“ gewählt. Der Punkt hatte – wie im Beitrag selbst und vor allem in den anhängenden Beiträgen – eine jahrelange Vorbereitung und ist nicht nur auf die 90 Minuten bzw. die letzten 20 Minuten des Samstagsspiels zurückzuführen.

Die Berichterstattung nach dem Spiel machte dann in einem fast erschreckenden Ausmaß deutlich, dass es ganz sicher auch in den nächsten Jahrzehnten so (wenn nicht sogar schlimmer) weiter gehen wird. Die empathische Fehlentscheidung von Aytekin beim Gesichtstritt von Bellingham wurde von vielen Experten und Ex-Schiedsrichtern auf peinlichste Weise gerechtfertigt und Bellingham wurde für eine Entschuldigung per Twitter (! – macht man so etwas nicht persönlich?!) Richtung Phonzie gefeiert. Eine Entschuldigung, in welcher anstelle von „foul“ das englische Wort „collision“ vorkommt – was für ein scheinheiliger unsympathischer Wicht! Nach seiner kompletten verbalen Entgleisung nach dem Clásico im letzten Jahr, welche unverständlicherweise keine Konsequenzen für ihn zur Folge hatte, ist er am Samstag vor allem dabei aufgefallen, Karten für Bayernspieler zu fordern. 2023 verlässt er – hoffentlich – die Bundesliga. Zuvor kommt er noch einmal mit dem BVB nach München. Hoffentlich bekommt er dann von den Bayernfans den heißen Abschied, den er sich verdient und erarbeitet hat …

„Deutscher Meister wird nur der FCB!“

Sorry, wer denn sonst? Dortmund und Leipzig sind hinter unseren Bayern – und wenn die bei all ihrer vorhandenen in der Bundesliga einmaligen Klasse endlich diese auch ergebnismäßig umsetzen, wird es wieder zahlreiches Wehklagen in der Liga geben. Ein bisschen weniger Verletzungspech und Corona wäre auch schön. Und Kingsley Coman sollte sich endlich wieder auf das konzentrieren, was er so überragend kann … dribbeln, stürmen, Gegner alt aussehen lassen.

PS (speziell an die eigenen Fans gerichtet): Einen Bayern-Bonus gab es nie. Wer seit Jahrzehnten die Bayernspiele live im Stadion verfolgt, wird eher das Gegenteil sehen und behaupten. Aber natürlich wird dieser FCB-„Malus“ nie thematisiert, solange die Spiele (meist sogar klar) gewonnen werden. Dieses Thema kommt immer nur dann auf, wenn nicht gewonnen wurde. Andrerseits ist es ungerecht, vermessen und arrogant, vom eigenen Team auch dann immer (klare) Siege zu erwarten, wenn dieses sogar eindeutig benachteiligt wurde. Das ist zum einen unfair gegenüber den FCB-Spielern, welche auch nur Menschen sind und somit durch sichtbare Benachteiligungen in der Konzentration gestört werden können. Zum anderen ist es arrogant gegenüber den gegnerischen Teams, welche damit ganz offensichtlich nicht ernst genommen werden.


Titelbild: Die spontane Meisterfeier nach dem 3:1-Sieg gegen den BVB am 31. Spieltag der Saison 2021/22.

Veröffentlicht von fcbayerntotal

Admin und Autor von FC Bayern Total

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